A Song Of Stone
Iain Banks
1997
Abacus Books
Original English Version
The war is ending, perhaps ended ...
Iain Banks ist ein Meister "anderer" Geschichten. Ob er sein Kulturuniversum ausbaut oder ob er einfach das Leben schräger Erdlinge nacherzählt, man kann immer sicher sein, in abnormale Gefilde entführt zu werden. Er blieb sozusagen bis jetzt seinem Erstlingswerk "Die Wespenfabrik" treu. Schon allein deswegen lohnt es sich immer einen Banks in die Hand zu nehmen und sich in eine andere Welt versetzen zu lassen. Nichts anderes geschieht auch wieder in "The Song Of Stone".
Als ich gestern die letzten ultrabrutalen Seiten hinter mir hatte, fragte ich mich, was wollte Iain eigentlich sagen. Ist da überhaupt so etwas wie eine Aussage in den 280 Seiten. Die Geschichte dreht sich um einen Schlossherrn namens Abel und seiner Geliebten. Es scheint eine längere Kriegsphase über das Land gezogen zu sein. Doch ob es nun vorbei ist, weiss niemand. Marodierende Armeeeinheiten und Plünderer treiben überall ihr Unwesen. In Anbetracht dieses Chaos beschliesst Abel, sein Schloss aufzugeben und zu fliehen. Doch er hat die Rechnung ohne den Lieutenant gemacht. Die hat ihre eigenen Pläne mit dem Schloss und den Bewohnern. In Anbetracht des sehr kriegerischen Universums, in das uns Banks versetzt, kommt es im Folgenden zu einer wahren Gewaltspirale, die heftigst endet. Zartgesottene sollten also sich nicht an dem Buch vergreifen und lieber den neuen Harry Potter lesen ;-) Abel erzählt die Geschichte wie einen Brief an seine Geliebte. Seine Beschreibungen erinnern den Leser an ein Gedicht. Und der Titel macht das auch sofort deutlich. Handelt es sich doch um einen Song - ein Lied.
Die Faszination des Buches macht einmal wieder das Universum und die Akteure aus. Eine Aussage in diesem Buch zu finden dürfte schwer sein. Zwar wird der Krieg in drastischsten Bildern beschrieben, doch geschieht das alles wertneutral. Oft hat Abel sogar Verständnis für die Schlächterei. Die Zerstörung seines Schlosses empfindet er teilweise als Befreiungsschlag aus seiner Vergangenheit. Und dennoch begehrt er gegen die Besatzer auf. Doch ist er körperlich seinen Peinigern weit unterlegen. Dieser innerlich zerissene Charakter ist der eigentliche Kern der Geschichte.
Das Buch ist wegen der sehr poetischen englischen Sprache nicht leicht zu lesen. Ich bin auch deswegen nicht so begeistert von dem Schmöker. Doch wurde "A Song Of Stone" bis zum heutigen Tage nicht ins Deutsche übersetzt. Bei Interesse bleibt also nur das Original.
1997
Abacus Books
Original English Version
The war is ending, perhaps ended ...
Iain Banks ist ein Meister "anderer" Geschichten. Ob er sein Kulturuniversum ausbaut oder ob er einfach das Leben schräger Erdlinge nacherzählt, man kann immer sicher sein, in abnormale Gefilde entführt zu werden. Er blieb sozusagen bis jetzt seinem Erstlingswerk "Die Wespenfabrik" treu. Schon allein deswegen lohnt es sich immer einen Banks in die Hand zu nehmen und sich in eine andere Welt versetzen zu lassen. Nichts anderes geschieht auch wieder in "The Song Of Stone".
Als ich gestern die letzten ultrabrutalen Seiten hinter mir hatte, fragte ich mich, was wollte Iain eigentlich sagen. Ist da überhaupt so etwas wie eine Aussage in den 280 Seiten. Die Geschichte dreht sich um einen Schlossherrn namens Abel und seiner Geliebten. Es scheint eine längere Kriegsphase über das Land gezogen zu sein. Doch ob es nun vorbei ist, weiss niemand. Marodierende Armeeeinheiten und Plünderer treiben überall ihr Unwesen. In Anbetracht dieses Chaos beschliesst Abel, sein Schloss aufzugeben und zu fliehen. Doch er hat die Rechnung ohne den Lieutenant gemacht. Die hat ihre eigenen Pläne mit dem Schloss und den Bewohnern. In Anbetracht des sehr kriegerischen Universums, in das uns Banks versetzt, kommt es im Folgenden zu einer wahren Gewaltspirale, die heftigst endet. Zartgesottene sollten also sich nicht an dem Buch vergreifen und lieber den neuen Harry Potter lesen ;-) Abel erzählt die Geschichte wie einen Brief an seine Geliebte. Seine Beschreibungen erinnern den Leser an ein Gedicht. Und der Titel macht das auch sofort deutlich. Handelt es sich doch um einen Song - ein Lied.
Die Faszination des Buches macht einmal wieder das Universum und die Akteure aus. Eine Aussage in diesem Buch zu finden dürfte schwer sein. Zwar wird der Krieg in drastischsten Bildern beschrieben, doch geschieht das alles wertneutral. Oft hat Abel sogar Verständnis für die Schlächterei. Die Zerstörung seines Schlosses empfindet er teilweise als Befreiungsschlag aus seiner Vergangenheit. Und dennoch begehrt er gegen die Besatzer auf. Doch ist er körperlich seinen Peinigern weit unterlegen. Dieser innerlich zerissene Charakter ist der eigentliche Kern der Geschichte.
Das Buch ist wegen der sehr poetischen englischen Sprache nicht leicht zu lesen. Ich bin auch deswegen nicht so begeistert von dem Schmöker. Doch wurde "A Song Of Stone" bis zum heutigen Tage nicht ins Deutsche übersetzt. Bei Interesse bleibt also nur das Original.
skaifyomonul - 8. Jul, 12:45