12
Sep
2003

Heimfahrt von Odessa

Während die Welt um das WTC trauerte (oder sich am Zusammenbruch ergötzte) heizten wir über die ukrainischen Feldwege, pardon Strassen, zurück nach Weissrussland. Wir wählten die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg nach Odessa, was uns wiederum recht nahe an ein berühmtes Kernkraftwerk brachte.
Mops nähe Tschernobyl
Skunk nähe Tschernobyl
Viel Spass beim entziffern ;-)

Failed countries

One day before the second September 11th after the WTC attacks CNN was discussing the legacy of this black day in human history. The discussion was part of a weeklong series about the issue. Members were American students and students of the American University in Lebanon, a country still suffering wounds of a deadly civil war. They together should discuss the image the world has today about the USA. After two wars it changed fundamentely.
After some time the discussion leader was asking the members, what are the reasons for failed countries like Iran. Interesting: In his eyes Iran is a failed country. Is this really true? It is true that the Iranian state is a Theocracy, means the leaders are religious (at least they say it, but it looks like that they are very ordinary politicians like we know them even from Germany). It is true that women have not the full rights like the men. It is true that the government is supporting terrorist groups like the Hamas in Israel. It is not clear, but it looks like that the regime is trying to build nuclear weapons. Is this the reason enough to call Iran a failed country?
To show that this is unjust in my eyes, I want to compare Iran with the mighty USA. The US government was never a true theocracy but still now the christian believe is very important to all administrations. The Bush team is even doing a step back. Till the 60's negroes had not the full rights in the US. Like the women in Iran they were people second class. US administrations often supported groups in different countries, which used as well terrorism to reach their aims. For example the Contra movement in Nicaragua, the Mujahedin in Afghanistan, the Chilenian military dictatorship (interesting thing is that the military took over control as well on a September 11th) and the Shah in Iran. And like so much other countries US development huge arsenals of ABC weapons to defend their system. There is nearly no difference between the US and Iran. There is only a difference in evolution. This means there is no reason to call Iran a failed country as long the USA has not failed. When I was travelling in Iran, I felt myself always safe. Okay, my passport was stolen, but this could happen in a lot of countries. People were very friendly and open minded. Some of them were religious. Okay, not christian but religious. For sure the country is underdeveloped in a lot of parts but it is working.
As long US is not talking with Iran a lot of Americans have no impression how this country is really looking like, how the people are. So they will think always that in this country brutal religious leaders are surpressing the people. For sure a lot of people make no difference between the Taliban Afghanistan and Iran. If this misleading picture will be not corrected by the countries leaders the result will be again war. After the Rumsfeld mess in Iraq the Western societies should now, that this is not only tragical for a lot of people on both sides, it is as well very expensive. And at least money language understands nowadays nearly everyone.

Bildungslücke

Wir reden ziemlich oft über Literatur. Einmal sprachen wir über die Texte, die man so in der Schule im Deutschunterricht durchnimmt. Wenige erinnern sich daran im Guten, doch mir persönlich ist durchaus ein Buch in Erinnerung geblieben: Der Homo Faber von Max Frisch. Dann fragte sie mich nach dem Faust von Goethe und ich sagte leichthin: Den kenne ich nicht! Haben wir nie lesen müssen! Bildungslücke! Das war die Antwort. Seitdem wurmte es mich. Habe ich mich doch mal wieder als typischer Bauernlümmel geoutet. Jemand der seine Jugend mehr zum Schabernack missbrauchte als zum Studium historischer Texte. Ich war mal wieder der vom Land (was ja auch stimmt), dem gelbe Reclam-Hefte ein Graus waren, die zu Hause schnell durch fragwürdigere Literatur ersetzt wurden (stimmt auch - die Mark Brandis Reihe aus der Schulbücherei gab mir schon immer viel mehr als jeder schon vor über hundert Jahren gestorbener Dichter).
Aber die Zeiten ändern sich und damit auch die Interessen. Heute lese ich immer noch Science Fiction, aber die Bücher mit dem SF auf dem Rücken machen schon längst nicht mehr 100 Prozent aus. Der Geschmack wurde breitgefächerter. Und so nahm ich obiges Erlebnis zum Anlass, mich endlich Goethe's Faust zu wiedmen. Und gleich vorneweg. Es war kein Fehler.
Schon zu Beginn im Vorspiel bemerkt man, dass der Faust recht wenig mit der klassischen Tragödie in 5 Akten zu tun hat. Diskutieren doch Theaterdirektor, Poet und der Schalk über den tieferen Sinn des Schauspiels und über die damaligen "Einschaltquote", also der Popularität des Stückes. Eine recht interessante Passage, die in der heutigen Fernsehlandschaft sehr aktuell ist. Hier wird dann auch recht schnell klar, was später folgen wird: Eine Tragödie, die den Leuten bietet, was sie wollen. Reichhaltige Bühnenaufbauten und eine Fallhöhe, wie sie tiefer kaum sein kann: Von den himmlischen Höhen in die feurige Hölle.
Faust, ein Gelehrter, steckt in einer tiefen Sinnkrise. Er weis viel und ist ein rechter Mann, doch steckt er fest in melancholischen Gedanken. Der Teufel will ihn auf seine Seite ziehen und nimmt sich ihm an. Fortan zeigt er Faust die menschlichen und fleischlichen Gelüste. Dabei lernt der Leser auch den berühmten Auerbach Keller in Leipzig (in dem man sich immer noch oder wieder volllaufen lassen kann) und späther Margerete kennen, in die sich Faust nach einem teuflischen Liebestrank Hals über Kopf verliebt. Diese erwiedert seine Gefühle, hegt jedoch eine starke Abneigung gegenüber dem "Freund" Fausts, Mephistopheles. Ihr tiefer Glaube lässt sie spüren, dass mit diesem Gesellen etwas nicht im Reinen ist. Dennoch lässt sie sich mit Faust ein. Das Ergebnis ist natürlich tragisch. Im Liebestaumel wird die Mutter Margeretes um die Ecke gebracht (wohl nicht ganz absichtlich). Das uneheliche Kind gibt eine vorzügliche Wasserleiche ab und der Bruder Gretchens stirbt durch Fausts Hand. Der gerät immer stärker in den Strudel der Hölle. Letztendlich besucht er sogar die Walpurgisnacht auf dem Brocken. Im Trubel erkennt Faust auch seine Geliebte Gretchen als geköpfter Geist. Er wendet sich an den Teufel, um ihm bei der Befreiung Margaretes zu helfen, doch sie hat sich dem Tode schon hingegeben und folgt Faust nicht aus dem Kerker. Dieser flieht letztendlich mit Mephistopheles und übergibt Gretchen damit dem Henker.
Die Dichtung der Tragödie ist sicher nicht so einfach zu lesen wie ein Roman unserer Tage. Trotzdem hat es mir Spass gemacht. Man bemerkt recht schnell, das Goethe nicht verklemmt war und eine recht derbe Wortwahl hatte. Eigentlich etwas, was ich nicht erwartet hatte. Das ungleiche Paar Teufel und Gelehrter macht jedoch ein Grossteil des Reizes aus. Der Höhepunkt des Stückes ist mit Sicherheit die Walpurgisnacht. Da geht es richtig rund. Als Leser ist man gespannt, wie ein Regisseur dieses Stück auf die Bühne bringt. Sprich Goethe macht auch heute noch Appetit auf einen Theaterbesuch.
Auf eine tiefere Interpretation des Stückes verzichte ich an dieser Stelle. Es wird schon viel geschrieben worden sein. Vieles von diesem wiederrum wird im Weltnetz verewigt sein. Und die gängigen Suchmaschinen sollten es gut finden. Zudem schrieb diese Zeilen ein Bauernlümmel, der lieber von verglühenden Raumschiffen liest als sich über klassische Theaterstücke das Hirn zermartert. Den Deutschunterricht habe ich ja schon länger hinter mir ;-)
Buchdaten:
Johann Wolfgang Goethe
Faust
Der Tragödie Erster Teil
Philipp Reclam jun. Stuttgart
Universal Bibliothek Nr. 1
© 1986, 2000 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart
Durchgesehene Ausgabe 2000
auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln
Gesamtherstellung: Reclam, Ditzingen. Printed in Germany 2002
ISBN 3-15-000001-7
Und übrigens: Neben Reclam ist auch Universal-Bibliothek eine eingetragene Marke - ach wie schön!
Den Verlag kann man unter http://www.reclam.de virtuell besuchen.
Die Grundlage der vorliegenden Ausgabe folgt der Edition:
Johann Wolfgang Goethe: Faust-Dichtungen. Bd. 1: Texte.
Hrsg. von Ulrich Gaier. Stuttgart: Reclam, 1999.
Ihr liegt der Faust-Text im 12. Band der Ausgabe letzter Hand (Goethe's Werke, Stuttgart/Tübingen: J. G. Cotta, 1828) zugrunde.
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Skaif Yomonul

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