Vor einer Woche:
Der Windmühlenwahn im Spiegel
Diese Woche:
Übliches Geplänkel im Spiegelleserforum.
Was den Amerikanern ihr W. ist, scheint den Deutschen die Windenergie zu werden. Es scheint nur zwei Fraktionen zu geben. Da wäre einmal:
Der Strom kommt aus meiner Steckdose - ich brauche keine WKA neben meinem Haus. Typus Mensch ähnlich dem Homo Mobilus der unter jeder Tanke eine Ölquelle vermutet, wenn dieser sich überhaupt mit mehr befasst als mit seiner Geldbörse.
Dann wäre da noch:
Der Phantast, der an die gute Welt glaubt, sich sehr viel mit WKAs beschäftigt und dabei ganz nebenbei vergisst, dass unsere Stromversorgung etliche Facetten mehr besitzt.
Im Falle der WKAs gibt es zudem noch eine dritte Fraktion:
Gemeinden in der ganzen BRD ist es letztendlich scheissegal, ob Atombunker unter ihren Schulen verbuddelt, Hochleistungsradars neben ihre Kindergärten gestellt oder Windrädchen in besonders windarmen Zonen gepflanzt werden. Solange die Subvention stimmt ist Denken im Gemeinderat genauso unerwünscht wie der Friedensaktivist in der BW.
Die Ziele unserer Regierung sind nicht dumm. Jeder nur halbwegs intelligente Mensch weiss, dass wir weitaus mehr Energie verbraten als unser Land liefern kann. Deutschland ist hochgradig abhängig vom Goodwill einiger Ölscheichs und Diktatoren, die auf den fossilen Reserven dieser Welt sitzen. Drehen die den Gashahn zu oder benötigen sie plötzlich ihre Reserven selber (auch im Iran fährt die Bevölkerung recht gerne Auto), dann hat Deutschland das Nachsehen. Und dann hilft auch Jammern nichts mehr (hat das jemals geholfen?). Denn ohne Energie kann Deutschland seine Energieerzeugung nicht ändern. Das wurde wohlgemerkt in dem Spiegel-Artikel nicht in Frage gestellt. Hier ging es einfach um die Dummheit, mit der mal wieder eine gute Idee zu Tode geritten wird. Die Geldgeilheit einer ganzen Nation, die durch ihren geradezu kranken Egoismus die Zukunft der Nachfolgegeneration mehr als nur in Frage stellt. Die ihre Ideale verrät, um den eigenen Geldbeutel zu füllen. Die immer weiter Geld pumpen will, nur um sich nicht anpassen zu müssen.
Diese deutsche Krankheit konnte ich im kleinen in meiner Heimatgemeinde oft beobachten. Als Gorbatschev Perestroika machte, baute Schlier einen Atombunker mit Fördergeldern. Ein ganz klitzekleines Beispiel sinnloser Geldvernichtung, die zu oft von der Mehrheit getragen wird. Frei nach dem Motto: Wenn ich es mir nicht kralle, dann bekommt es jemand anderes - ob er vielleicht etwas sinnvolleres daraus macht: Scheissegal! Ich will das Geld.
Das ist es, was der Spiegel-Artikel sagen will. Nichts anderes.
Zum Glück entscheiden sich immer mehr junge Leute keine Kinder mehr in die Welt zu setzen. Wie soll man denen auch diesen Irrwitz erklären.
In Sache alternative Energien sei mal wieder auf die telepolis Artikelreihe
Alternative Energien verwiesen. In den Beiträgen geht es auch um Wind. Doch wie gesagt: Hinter neuen Energiekonzepten steht mehr als ein Propeller, viel mehr.