Überladen, rucklig, langsam ...
... und doch angenehmer zum reisen als die deutschen oder schweizerischen Züge. Die Malaysische Bahn scheint das Rauchen nicht besonders beherzt zu bekämpfen. Doch ist das auch nicht nötig. Die Zugtüren sind auch während der Fahrt nicht geschlossen. Frischluft zirkuliert ständig in den Wagons. Anders sieht es in unseren Zügen aus. Da würde dem Schaffner wohl das Herz stehen bleiben, wenn sich die Türen einmal nicht vor Fahrtantritt schliessen würden. Dazu kommt, dass der Europäer gerne überall raucht. Es interessiert ihn einen Scheissdreck, ob seine Zigarette den ganzen Zug "aromatisiert". Es ist ihm schlichtweg egal, ob andere den Qualm mögen oder nicht. Der Zugraucher ist ein Homo Egoist - nichts mehr und nichts weniger. Nun bringt man es in aller Welt fertig, diese schlechten Angewohnheiten zu bekämpfen. In S'pore sieht man Raucher nur noch selten, ein Pack Zigaretten kostet 8 Franken, in der MRT kostet eine Zigarette 1000 Sing-Dollar. In den USA kann man Essen ohne ich Rauchschwaden gehüllt zu werden. In Irland wird man demnächst nicht mehr nach jedem Disco-Gang die Klamotten waschen müssen, weil sie stinken wie ein Aschenbecher. Nur in Zentraleuropa tut man sich wie immer schwer, die Leute zu erziehen, ihnen Manieren beizubringen, ihnen zu sagen: Bis hierher und nicht weiter. So wird in den Zügen noch gequalmt, was das Zeugs hält. In der Schweiz stinken die Abteile dazu noch nach Marihuana. Ein Raucherabteil sieht meist aus wie ein fahrender Müllhaufen. Zugfahren zum abgewöhnen. Es bleibt nur zu hoffen, dass Herr Mehdorn eher früher als später endlich das Rauchverbot in deutschen Zügen durchsetzt. Der Grossteil seiner Kundschaft wird es ihm mit Sicherheit danken.
skaifyomonul - 10. Apr, 17:09