Heute hat es gereicht in
Fog Of War (excellente Flash-Programmierung) von und über den ehemaligen US-Verteidungsminister Robert S. (Strange!) McNamara. Der Mann ging recht unrühmlich in die Geschichte ein, weil während seiner Amtszeit die USA in den Vietnamkrieg hineinrutschten.
Der Film ist gut und wer Dokumentationen auch im Kino gern hat, kann vorbehaltlos einen Besuch wagen.
Zwei Dinge blieben mir in Erinnerung:
- McNamara sagte zur Feuerbombardierung japanischer Städte: Hätte die USA verloren, wären sie wohl als Kriegsverbrecher verurteilt worden. Ein hartes Urteil, dass da der schon fast Neunzigjährige über sich fällt.
- Die Relation der amerikanischen und nordvietnamesischen Verluste während des Krieges (siehe unten).
Verluste USA und Verbündete:
KIA: 47,000
Soldaten gestorben durch Krankheiten und Unfälle: 10,000
Getötete alliierte Soldaten: 5,000-6,000
Verluste Südvietnam: 500,000
Verlorene Flugzeuge: 3,338
Verlorene Hubschrauber: 4,642
Verluste Nordvietnam und Verbündete:
3 Millionen getötete Nordvietnamesen
300,000 Vietnamesen vermisst
100,000 getötete Kambodschaner
750,000 getötete Laoter
13 getötete russische Berater
200 Flugzeuge abgschossen
100+ zerstörte Panzer
20,000 zerstörte LKWs
100+ SA-2 SAM zerstört
Wie man an den letzten Zeilen sieht kommen die Daten anscheinend von einem Fan der Air Force. Anders lassen sich die 20000 zerstörten LKWs bei keinem einzigen verlorenen US-Vehikel nicht erklären. Sei es drum: Da stehen über 4 Millionen Tote auf Nordvietnamesischer Seite bei gerade mal 550000 auf US-Seite (mit Südvietnam!). McNamara sprach mal von Verhältnismässigkeit der Mittel. Das ist wohl ein gutes Beispiel, wie man es nicht machen sollte - besonders wenn man am Ende verliert.
Und irgendwie erinnern die Verhältnisse schon ein wenig an den heutigen Irak. Kommt da etwa das nächste Trauma?