- Dass mir in einem offiziell sozialistischen Land bettelnde Kinder, Frauen und Krüppel begegnen
- Dass in eben dem gleichen Land die dicksten Mercedes, Audi und VW neben beinahe zusammenbrechenden Lastendreirädern rumeiern
- Dass in einem Restaurant mehr Bedienungen wie Gäste rumschleichen
- Dass man überall Qualmen darf
- Dass man am Tag nur (in Worten) siebeneinhalb Stunden arbeitet
- Dass man schief angeschaut wird, wenn man am Wochenende was tun will
- Dass man gefälligst seinen Mittagsschlaf halten muss
Das Positive und Negative liegt doch so nahe beianander.
skaifyomonul - 4. Dez, 14:27
Die Reise in die Kulturhauptstadt Chinas war schon spannend. Begann sie doch schon in Zürich vielversprechend. Just im Moment meines Checkins stürzte das Rechnersystem des Flughafen Kloten ab. Aus den 5 Minuten der Angestellten wurde nichts mehr. Knapp eine halbe Stunde später wurde manuell eingecheckt. Als ich den handausgefüllten Gepäckzettel in meinen Händen hielt, war ich zwar glücklich, endlich gen Flieger gehen zu dürfen, doch beschlich mich ein Gefühl, dass ich meinen Rucksack wohl nicht mehr so schnell wiedersehen sollte. Am Terminal ging es dann gemütlich weiter mit den Pannen. Wieder war Anstehen angesagt. Die Bordkarte brauchte man ja noch. Und wieder ein Malheur nach ca. 30 Minuten: Der Austrian Airlines Flieger fliegt nicht. Anscheinend wegen eines technischen Defekts. Die nächste Maschine sollte uns nach Wien bringen. Jetzt wurde mir schon etwas mulmig, denn es wurde knapp. Wie um alle Welt sollte ich denn noch den Flieger nach Bejing erreichen? Ewiges Anstehen beim nächsten Flieger. Der war natürlich am Ende voll (musste ja schon die Leute von zwei Maschinen aufnehmen). Ende vom Lied: Ein Swiss-Airbus brachte mich in die österreichische Metropole. Mein Einwurf, ob dass den noch alles Sinn mache wurde vom gestressten Personal einfach überhört. In Wien angekommen war der Anschlussflug natürlich schon beinahe im chinesischen Luftraum. Also ging die Odysee weiter: Nette unerfahrene Dame der AUA buchte fleissig um. Am nächsten Morgen sollte es über Frankfurt weitergehen. Toll, dachte ich mir, das wird eine Europa-Tournee. Glücklicherweise musste sie aber nicht auf meinen Vorschlag zurückkommen, die Transsib zu nehmen. Sie meinte abschliessend (nach ca. wieder einer halben Stunde), ich solle unbedingt mein Gepäck entgegennehmen. Ihr Kollege an der Gepäckausgabe war davon aber gar nicht angetan (Feierabend?). So meinte er frech, dass würde Minimum 2 Stunden gehen, bis ich es hätte. Natürlich hat er da meinen Nerv getroffen. War ich doch schon etwas müde und das Hotel am Flughafen wartete schon. Zudem war ich guter Dinge: Der Herr strahlte viel Zuversicht aus, dass morgen der Rucksack in die richtige Maschine wanderte. Also dann erstmal eine Nacht in einem zwar fassadentechnisch netten Hotel, welches sich jedoch als Absteige entpuppte. Man zahlte ja nicht selber.
Der Weiterflug am nächsten Morgen verlief erfreulich reibungslos. Zwar war es eine Höllenqual sich in die Fokker 100 der AUA reinzuzwängen (für wen bauen eigentlich Europäer Flugzeuge? Chinesen?), doch danach lief alles glatt. Es ging eben über Deutschland.
Einige viele Stunden später war man dann da: Bejing! Aussteigen. Klo. Einreise. Null Problemo. Doch dann die Gepäckausgabe: Da war natürlich weit und breit kein tarngrüner Berghaus-Rucksack. So kam es dann zum ersten echten Encounter mit Chinesen. Englisch? Ganz ganz wenig! Doch trotzdem: Der Rucksack ist in ... VIENNA!!! Supi! Okay. So gibt es schon kein Trouble mit dem Zoll. Der Weiterflug (First Class - very nice) wurde dadurch auch etwas gemütlicher. Nur wurden sämtliche Akkus mal wieder auf eine harte Probe gestellt, bevor gestern abend Weihnachten, Geburtstag und Ostern auf einen Tag fielen, als meine zwei chinesischen Kollegen einen nicht mehr ganz so tarngrünen aber relativ unbeschädigten Berghaus-Rucksack ins Zimmer schleppten.
Tja, irgendwann erwischt es eben jeden einmal!
skaifyomonul - 4. Dez, 03:36
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skaifyomonul - 4. Dez, 02:57