Matrix Revolutions
Kaum war der Streifen draussen, wurde er auch schon verrissen. Die netteste Kritik, die ich hörte, besagte, dass er wenigstens besser als Matrix Reloaded sein soll. Heftig. Und da bekommt man schon etwas Mitleid, denn irgendwie scheint es, als ob der letzte Matrix-Teil auch an der Kinokasse abstürzt. Wieso aber nur? Heute habe ich mir den Film im Hoyts Santiago de Chile gegeben (nett: Englisch mit spanischen Untertiteln) und ich muss sagen: Trotz einem anstrengenden Flug von ca. 15 Stunden, einer Zeitverschiebung von guten 6 Stunden und noch keinem Schlaf in der Hauptstadt Chiles, bin ich nicht verpennt im Film. Das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen. Der Film ist recht unterhaltsam und gut gemacht. Die krasse Kritik finde ich deswegen heftig überzogen. Die Kritik orientierte sich oft an dem Original-Matrix. Dieser Film schien also irgendwie innovativ. Doch ist das überhaupt der Fall? Nein! Die Idee der Matrix ist alt - gähnend alt: Trekkies kennen sie schon seit ST Next Generation (Holodeck), Deutschfilmfans seit Simulacron (übrigens kürzlich aufwendig neuverfilmt) und Leseratten dürfen sich schon seit Jahrhunderten in Alternativwelten austoben, in den alles möglich ist. Matrix innovativ? Fehlanzeige. Wieso sollen also die nachfolgenden Filme innovativ sein. Eigentlich sollen sie nur ordentlich unterhalten und das tun sie besser als viele andere Actionstreifen. Die Optik ist bei allen drei Filmen hervorragend, die Musik im dritten geradezu genial. Und die Wachowski-Brüder erkennen sogar das Problem heutiger Actionstreifen: Die Inflation. Der Zuschauer bekommt sie in der Schlacht um Zion mit, nur um am Ende auf einen Antiklimax zu stossen: Neo kämpft nicht gegen noch mehr Smiths sondern gegen einen. Das tut er aber im schönsten Dark-City-Stil. Sehr nett wenn auch nicht innovativ, aber das wurde ja schon vorher abgehandelt.
Revolutions überzeugt wie Reloaded nicht dann, wenn geklotzt wird. Die Szene auf dem Freeway in Teil 2 ist genauso langweilig anzuschauen wie der Kampf um Zion in Teil 3. Die Stärken sind die "unaufwendigeren" Szenen, z. B. die in Teil 2 hervorragende Kampfszene im Treppenhaus. Auch Teil 3 bietet solche Schmankerl: Der Kampf vor dem Club Hell oder die schon angesprochene Klopperei mit Smith. Übrigens: Man kann sich an Smith einfach nicht sattsehen. Der Mann ist und bleibt das Highlight der Matrix.
So: Genug des Lobes. Zum Kult bringt es Revolutions sicher nicht. Grund hierfür ist einfach die "Inflation". Früher heizte Indy eine gute Viertelstunde lang mit ein und demselben Mercedes-Lastwagen durch halb Ägypten. Dabei kloppte er sich mit einem Hardcore-Nazi. Der Film ist heute gerade deswegen Kult. Matrix Revolutions kann hingegen gar nicht mehr aufhören, neues Gerät in die Schlacht zu werfen. Zwei Schiffe, hunderte Kampfroboter, abertausende Maschinen-Kraken, zwei (oder waren es drei) Riesenbohrer, eine gigantische Maschinenstadt bewacht von riesigen Kampfroboter, usw. usf. Der Zuschauer wird einfach überfordert. Da wird auf jeden Fall irgendwann einmal der Zeitpunkt kommen, wo einfach nicht mehr geht. Die Frage ist nur, ob wir diesen Punkt nicht schon überschritten haben.
Revolutions überzeugt wie Reloaded nicht dann, wenn geklotzt wird. Die Szene auf dem Freeway in Teil 2 ist genauso langweilig anzuschauen wie der Kampf um Zion in Teil 3. Die Stärken sind die "unaufwendigeren" Szenen, z. B. die in Teil 2 hervorragende Kampfszene im Treppenhaus. Auch Teil 3 bietet solche Schmankerl: Der Kampf vor dem Club Hell oder die schon angesprochene Klopperei mit Smith. Übrigens: Man kann sich an Smith einfach nicht sattsehen. Der Mann ist und bleibt das Highlight der Matrix.
So: Genug des Lobes. Zum Kult bringt es Revolutions sicher nicht. Grund hierfür ist einfach die "Inflation". Früher heizte Indy eine gute Viertelstunde lang mit ein und demselben Mercedes-Lastwagen durch halb Ägypten. Dabei kloppte er sich mit einem Hardcore-Nazi. Der Film ist heute gerade deswegen Kult. Matrix Revolutions kann hingegen gar nicht mehr aufhören, neues Gerät in die Schlacht zu werfen. Zwei Schiffe, hunderte Kampfroboter, abertausende Maschinen-Kraken, zwei (oder waren es drei) Riesenbohrer, eine gigantische Maschinenstadt bewacht von riesigen Kampfroboter, usw. usf. Der Zuschauer wird einfach überfordert. Da wird auf jeden Fall irgendwann einmal der Zeitpunkt kommen, wo einfach nicht mehr geht. Die Frage ist nur, ob wir diesen Punkt nicht schon überschritten haben.
skaifyomonul - 15. Nov, 01:57