The Last Samurai - Schizophrenie auf Amerikanisch
Wieder einmal dürfen wir Geschichte light konsumieren. Dieses mal sind die Samurai dran - japanische Kämpfer mit einem strengen Ehrenkodex. Einmal mehr wird fleissig schwarz-weiss gemalt. Auf der einen Seite die bösen Invasoren, auf der anderen Seite perfekte Samurai, die sich gegen eine unschlagbare Kraft erheben, um ihre Traditionen zu bewahren. Dazwischen gibt es dann noch ein paar Gestalten, die beide Seiten kennen: Der Kaiser und der amerikanische Captain, welcher sich anschickt, die kaiserlichen Truppen zu formieren und später den Samurai zuläuft. Dabei bringt der Kriegsheld und anfänglich notorische Säufer Nathan Algren etwas fertig, was selbst heute den wenigsten Japanbesuchern gelingen dürfte. Er integriert sich in gut einem halben Jahr in eine der konservativsten Gruppen Japans. Dazu sag ich mal: Unrealistisch. Aber "Life is easy" in dem "good old America". Wieso soll es dann auch nicht in Übersee so sein ;-)
Der Film wirkt trotz seiner Länge extrem oberflächlich. Man bekommt fast gar nichts mit von der Geschichte des Kaiserreichs, von den Kriegen zwischen den einzelnen Warlords und was für eine Rolle darin die Samurai spielten. Alles was man sieht ist eine absolut reine Kriegerklasse. So einen Eindruck vermag man vielleicht noch Kinder zu vermitteln, ein Erwachsener sollte jedoch Erfahrung genug gesammelt haben, um zu wissen, dass es so eine Klasse nicht gibt.
Der technische Aspekt des Filmes ist noch wesentlich frustrierender wie der geschichtliche. Nichts Neues im Westen. Hollywood trabt auf der Stelle, kaut ewig die gleichen Schlachtengemälde durch. Mut zu was Neuem findet sich nur bei dem massiven Einsatz von Untertiteln. Den Fauxpax, alle Samurai im breiten Englisch reden zu lassen, hat man sich zum Glück nicht geleistet. Wenigstens an der Synchrofront ein wenig Realismus.
Die Schwertkämpfe sind eine einzige Enttäuschung. Keine Spur von Eleganz, von Gefühl und Gespür für interessante Kameraeinstellungen. Stattdessen stumpfsinniges Haudrauf vermischt mit spritzendem Blut. Keine Gefahr also für Yu Shu Lien und Jen Shu in Wo Hu Cang Long. Wer kämpferische Eleganz sucht ist mit dem Zweikampf dieser Damen wesentlich besser bedient.
Fazit: Den Film kann man sich schenken. Es gibt keinen Grund ihn anzusehen: Japanische Geschichte? Fehlanzeige! Gute Kampfszenen? China, Tai Wan und Hong Kong bieten wesentlich besseres! Schöne Bilder? Einmal Mount Taranaki (ja, er ist drin ;-) ), der Rest kommt aus der Retorte (Drehort Neuseeland brachte dem Streifen optisch nicht viel, was verwundert, wenn man sich den Herrn der Ringe anschaut). Gibt es eigentlich was Positives? Wer gerne im Kino heult, bekommt dafür am Schluss ordentlich Gelegenheit dazu.
Alternative: Samurai-Filme aus Japan, z. B. Akira Kurosawas Meisterwerk Shichinin no samurai. Da weiss man, was man hat. Und schliesslich ist ja Tradition gut und die Moderne schlecht ;-)
Die Aussage des Films fasziniert. Während sich die Grossmacht USA anschickt, die Welt in ihrem Sinne zu formen, wird genau das im Film am Beispiel Japan als negativ herausgestellt. Es scheint, als ob die USA an einer heftigen Schizophrenie leiden ;-)
Der Film wirkt trotz seiner Länge extrem oberflächlich. Man bekommt fast gar nichts mit von der Geschichte des Kaiserreichs, von den Kriegen zwischen den einzelnen Warlords und was für eine Rolle darin die Samurai spielten. Alles was man sieht ist eine absolut reine Kriegerklasse. So einen Eindruck vermag man vielleicht noch Kinder zu vermitteln, ein Erwachsener sollte jedoch Erfahrung genug gesammelt haben, um zu wissen, dass es so eine Klasse nicht gibt.
Der technische Aspekt des Filmes ist noch wesentlich frustrierender wie der geschichtliche. Nichts Neues im Westen. Hollywood trabt auf der Stelle, kaut ewig die gleichen Schlachtengemälde durch. Mut zu was Neuem findet sich nur bei dem massiven Einsatz von Untertiteln. Den Fauxpax, alle Samurai im breiten Englisch reden zu lassen, hat man sich zum Glück nicht geleistet. Wenigstens an der Synchrofront ein wenig Realismus.
Die Schwertkämpfe sind eine einzige Enttäuschung. Keine Spur von Eleganz, von Gefühl und Gespür für interessante Kameraeinstellungen. Stattdessen stumpfsinniges Haudrauf vermischt mit spritzendem Blut. Keine Gefahr also für Yu Shu Lien und Jen Shu in Wo Hu Cang Long. Wer kämpferische Eleganz sucht ist mit dem Zweikampf dieser Damen wesentlich besser bedient.
Fazit: Den Film kann man sich schenken. Es gibt keinen Grund ihn anzusehen: Japanische Geschichte? Fehlanzeige! Gute Kampfszenen? China, Tai Wan und Hong Kong bieten wesentlich besseres! Schöne Bilder? Einmal Mount Taranaki (ja, er ist drin ;-) ), der Rest kommt aus der Retorte (Drehort Neuseeland brachte dem Streifen optisch nicht viel, was verwundert, wenn man sich den Herrn der Ringe anschaut). Gibt es eigentlich was Positives? Wer gerne im Kino heult, bekommt dafür am Schluss ordentlich Gelegenheit dazu.
Alternative: Samurai-Filme aus Japan, z. B. Akira Kurosawas Meisterwerk Shichinin no samurai. Da weiss man, was man hat. Und schliesslich ist ja Tradition gut und die Moderne schlecht ;-)
Die Aussage des Films fasziniert. Während sich die Grossmacht USA anschickt, die Welt in ihrem Sinne zu formen, wird genau das im Film am Beispiel Japan als negativ herausgestellt. Es scheint, als ob die USA an einer heftigen Schizophrenie leiden ;-)
skaifyomonul - 18. Jan, 19:23
wow
abgesehn davon dass ich froh bin auch jemanden zu treffen dem dieser film nicht bekommt.
ich hab mich von anfang an geweigert ihn mir anzuschauen wohl aus den gründen die sie hier anführten ;) scheint also in der tat eine gute Entscheidung gewesen *g*
bzw toller Schluß :-))
7.8 Punkte bei der IMDB
deswegen
Bleibt die Frage ...