7
Jul
2003

Alte Werte

Im neuen Spiegel wird die Sehnsucht vieler nach den alten Werten thematisiert. In den letzten Wochen hörte ich zudem von einigen Kumpels total neue Töne: Zurückschalten, Lust auf Natur, abschalten, Familie als etwas beständiges. Es scheint, als ob immer mehr Menschen dem neuen Turbo-Lebensstil den Rücken kehren. Ist das richtig oder handelt es sich um einen gefährlichen Retro-Trend? Was hat uns das Hochschalten gebracht? Viele neuen Gadgets. Computer mit ausgefeilter Software, fahrende Wunderwerke (Autos und Züge), Hightech-Natels, On-line Warenhäuser. Der Wohlstand ist gestiegen, gar keine Frage. Doch zu was für einen Preis? Software-Bugs in einer Anzahl, dass die Sicherheit schon bald in Frage gestellt sein wird, der Körper und Geist ständig auf 180, Informationsfluten, die ein Normalsterblicher einfach nicht mehr verarbeiten kann. Die Technik galopiert dem Menschen davon. Er kann sie nicht mehr vernünftig handeln, um kurz aufs Denglische zurückzugreifen. Der Mensch als solches ist noch nicht soweit. Er selbst muss sich durch Implantate und vielleicht einmal durch das Lösen von seinem Körper fertig machen für die "schöne neue" Welt. Doch zuerst muss er sich wieder besinnen. Er muss wieder damit beginnen, etwas richtig zu machen. In der Computer- und Softwareindustrie, die heute schon allgegenwärtig ist, wird das am ehesten deutlich. Man erinnere sich an die Ur-Homecomputer C64 und Amiga. Trotz technischer Barrieren war auf den Kisten viel möglich. Grund war die relative lange Reifezeit. Noch heute haben diese Veteranen ihre Fans. Noch immer wird mit ihnen gearbeitet. Viele werden verächtlich auf diese Retros herunterschauen, doch ihre Hybris wird von Tag zu Tag gefährlicher. Kein noch so einfaches Programm kommt ohne Bugs. Spricht man die Industrie darauf an, dann versteckt sie sich hinter Studien, die besagen, dass Software-Entwicklung ohne Bugs nicht möglich sei. Schaut man auf die Entwicklungszeit, dann haben sie wohl auch recht. Und genau hier muss sich etwas tun. Die Menschheit muss wieder vernünftig werden. Der Homo Sapiens muss sich klar werden, dass er einfach keinen Hochleistungschip in der Waffel hat, der ihn befähigt, die neuen Technologien innerhalb kürzester Zeit zu verstehen und bedienen zu können. Eigentlich muss er für die heutige Komplexität sogar viel mehr Zeit investieren. Und er muss mit seinen Artgenossen zusammenarbeiten.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich Mensch darauf besinnt. Tut er es nicht ... er hat gar keine andere Möglichkeit. Gutes Beispiel: Wachstum. Man muss sich ja nur eine Minute darüber Gedanken machen, was Wachstum bedeutet. Dann sollte auch der dämlichste Shareholder-Value-Maximizer erkennen, dass er auf dem Holzpfad ist. Und falls er es nicht tut, dann müssen wir ihm das deutlich machen.
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Skaif Yomonul

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