Letzte Ruhestädte
Letzte Woche war vom Tod meines Grossvaters überschattet. Nach einer schwierigen Operation verstarb er im Koma, ohne sein Bewusstsein jemals wieder zu erlangen.
Nun gibt es im Schwabenländle für alle sozialen Ereignisse eine feste Prozedur. Das gilt für eine Hochzeit genauso wie für einen Todesfall. Als ich am Mittwoch nach Hause kam, war schon fast alles organisiert: Todeskärtchen, Todesanzeige, Rosenkranz, Beerdigung und Totenmahl. Ich selbst musste nicht mehr viel machen: Eigentlich nur noch den Sarg tragen und mich der Tauergemeinde anschliessen. Das Prozedere dürfte daran Schuld gewesen sein, dass ich lange nicht viel Schmerz gefühlt hab. Da war ein fixes Programm, an das man sich klammern konnte. Die Trauer um mich herum störte mich eher, als dass sie mich berührte. Meine Gedanken waren mal wieder lange irgendwo ganz anders: Wie kann man bei uns so einen Aufwand treiben während in anderen Teilen der Welt massenhaft gestorben wird, so ging es mir durch den Kopf. Doch dann war da etwas, was mich berührte – tief berührte. Es war der Strauss auf dem Sarg von der Frau meines Grossvaters, meiner Oma. Da stand nur eines: "Deine Fine". Sie benutzte nicht ihren vollen Namen Josefine. Diese Worte zeigten eine grosse Verbundenheit der beiden bis ins hohe Alter von über 80 Jahren. Die Ehe überstand über 50 Jahre. Da kann man in unseren Tagen eigentlich nur neidisch werden. Dazu sind wir in dieser schnelllebigen Welt schon lange nicht mehr fähig.
Nun gibt es im Schwabenländle für alle sozialen Ereignisse eine feste Prozedur. Das gilt für eine Hochzeit genauso wie für einen Todesfall. Als ich am Mittwoch nach Hause kam, war schon fast alles organisiert: Todeskärtchen, Todesanzeige, Rosenkranz, Beerdigung und Totenmahl. Ich selbst musste nicht mehr viel machen: Eigentlich nur noch den Sarg tragen und mich der Tauergemeinde anschliessen. Das Prozedere dürfte daran Schuld gewesen sein, dass ich lange nicht viel Schmerz gefühlt hab. Da war ein fixes Programm, an das man sich klammern konnte. Die Trauer um mich herum störte mich eher, als dass sie mich berührte. Meine Gedanken waren mal wieder lange irgendwo ganz anders: Wie kann man bei uns so einen Aufwand treiben während in anderen Teilen der Welt massenhaft gestorben wird, so ging es mir durch den Kopf. Doch dann war da etwas, was mich berührte – tief berührte. Es war der Strauss auf dem Sarg von der Frau meines Grossvaters, meiner Oma. Da stand nur eines: "Deine Fine". Sie benutzte nicht ihren vollen Namen Josefine. Diese Worte zeigten eine grosse Verbundenheit der beiden bis ins hohe Alter von über 80 Jahren. Die Ehe überstand über 50 Jahre. Da kann man in unseren Tagen eigentlich nur neidisch werden. Dazu sind wir in dieser schnelllebigen Welt schon lange nicht mehr fähig.
skaifyomonul - 4. Nov, 08:56