Gestern war Tag der Dunklen Macht. Zum einen badete sich die CDU-Nordrheinwestfahlen in ihrem angekündigten Erfolg. Zum anderen ging es am Abend in Episode III des Lucas-Weltraummärchens (Links hier mal keine, weil jeder Star-Wars-Fan wohl seine eigenen Lieblingsseiten im Netz hat und jedem Star-Wars-Ignorant wohl schon der ganze Rummel drumherum zuviel ist). Und? Wird es die CDU besser machen? Der zukünftige Imperator Palpatine auf jeden Fall nicht. Seine "Abwahl" konnte der schon etwas ältere Kinogänger vor einigen Jahrzehnten im Kino geniessen. Und der Weg dorthin? Lohnt es sich, etwas mehr als 2 Stunden seiner kostbaren Zeit für Die Rache Der Sith zu investieren? Gute Frage! Optisch ist der Film gelungen. Die Lucas'sche Welten sehen toll aus. Doch was sagte Harrison Ford (Han Solo) einmal zu Lucas: George, You can write this shit but You can't say it! So isses auch in Episode III. Meine Fresse! Selten hört man so einen Quatsch. Selten sieht man solch dramaturgischen Müll. Aua! Nicht nur einmal wollte ich vor Scham im Kinosessel versinken ("Schaut mal die an! Was für einen Schrott schauen die sich an! Selbst mein Baby, dass noch nicht schreiben kann, schreibt bessere Drehbücher!"). Das Geschwätz ist definitiv grauenhaft und dürfte alle Star-Wars-Vorgänger toppen. Die Handlung macht Sprünge, bei denen man es sich echt schwer tut, ihnen zu folgen. Der Wandel des Anakin zu Darth Vader hätte eine hervorragende Geschichte abgeben können, doch tut sich Lucas extrem schwer. Es ist kein Geheimnis, das Gut und Böse nicht soweit auseinanderliegen, wie man gerne glauben will, und dass das Böse seinen Reiz hat, dem man erliegen kann. Nur glaubt man Anakin nicht, dass er diesem Reiz erliegt. Hier patzt Lucas phänomenal und zerstört die Illusion, die er mühevoll mit den wirklich gelungenen Bildern aufbaut. Der Film wird sogar richtig langweilig. Schade! Das wäre nicht nötig gewesen. Episode III hatte alle Vorraussetzungen dazu, der beste aller Star-Wars-Filme zu werden. Leider wurde diese Chance weggeschmissen. Die Leute hatten eben zuviel mit ihren Tricks zu tun.

Melancholie pur in Mar Adentro gestern abend in der Linse. Was für ein feinfühliger und intelligenter Film. Kein Wunder, dass diese Film-Perle den Hitler-War-An-Allem-Schuld-Streifen Der Untergang in der Oscar-Verleihung sauber deklassierte. Ein Muss für den Filmliebhaber!

Freitag war Kingdom-Of-Heaven-Tag und dabei kam heraus:

1. Das man sich wie immer auf Suchsland-Kritiken verlassen kann: Kingdom Of Heaven war alles andere als ein Film mit einer Botschaft, die in Metzelorgien ertränkt wird. Die Erzählung aus dem Ersten Kreuzzug ist ein filmisches Highlight dieses Jahres und man sollte es sich auf keinem Fall entgehen lassen.
2. Das der Per Anhalter Durch Die Galaxies zumindest im Trailer eine hervorragende Figur macht
3. Das Gleiche für Star Wars - Revenge Of The Sith gilt (auch bekannt als Epsiode III)
4. Das Kino-Schauen auch im Burgtheater noch Spass machen kann

Rüdiger Suchsland über den neuen Scott-Film "Kingdom Of Heaven".
Der Kollege reiht sich nicht ein in die aktuelle Zereisserei des Films. Da scheint durchaus mehr vorhanden zu sein. Vielleicht ist der Film für den Standard-Kinogänger zu kompliziert???

Die Dolmetscherin im Spiegel
Dramaturgisch nicht ganz so schlimm, wie die obige Kritik erwarten lässt. Recht spannend, Nicole ist wirklich recht ansehnlich (ihr Alter erkennt man allerdings doch - an den Händen!) und die Story schiesst definitiv scharf auf die Regierung in Washington. Anschauen ist sicher nicht Pflicht, doch ist der Film angenehme Samstagabend-Unterhaltung.

Hab gestern mal wieder Der Weisse Hai von Steven Spielberg angeschaut. Ich weiss nicht, wie oft ich den Streifen schon reingezogen hab. Es war auf jeden Fall schon oft der Fall. Und aus gutem Grund: Der Film ist extrem spannend, beschreibt nebenher recht schön den American Way Of Life, hat ein wunderbares Auge für das Detail und die Darsteller sind hervorragend.

Sophie Scholl - Die letzten Tage
Gerade klingeln die Glocken - der Papst ist gewählt. Normalerweise wäre es mir keine Erwähnung wert, weil die Kirche mir fremd geworden ist. Doch heute kam mir der christliche Glauben wieder etwas näher. Nicht durch einen aufgeblasenen Pontifex, sondern durch den Glauben einzelner, die in düsteren Zeiten gegen einen zu Fleisch gewordenen Satan kämpften. Eben die Scholls und ihre Mitstreiter, um die sich der Film dreht. Nach all dem Mist, den man in der letzten Zeit in Deutschland untergejubelt bekommen hat, ist dieser Film eine echte Wohltat. Er zeigt eindrücklich, was für Verbrecher im Nationalsozialismus das Sagen hatten. Es wird klar veranschaulicht, dass das Dritte Reich nichts anderes war, als ein mieses Terrorregime. Der Film beschönigt nicht, zeigt allerdings durchaus auch Erklärungsversuche, warum soviele mitmachten. An dieser Stelle sei der Beamte Mohr erwähnt. Doch im Gegensatz zu anderen Streifen empfindet man kein Mitleid für die Mitläufer. Man bedauert sie einfach, weil sie einfach schwach und feige sind, weil sie mitrennen, obwohl die meisten wissen, dass der Endsieg Illusion ist. Und man bewundert die Sophie, die erhobenen Hauptes gegen das Regime anrennt. Man bewundert ihre Andersheit unter all den uniformierten Versagern und erkennt, dass sie ihren Kampf gewonnen hat. Ein bitterer Sieg. Doch im Gegensatz zu so viel vergeudetem Leben starb sie für eine Idee. Sie hat ihrem Leben einen Sinn gegeben. Ganz im Gegensatz zu den deutschen Soldaten an der Front die einfach für nichts gestorben sind, auch wenn man uns immer wieder einreden will, dass dem nicht so war.
Wie gut der Film tut! Endlich einmal werden die alliierten Jungs, die tagtäglich über den Wolken ihr Leben aufs Spiel setzten als das gezeigt, was sie wirklich waren: Befreier! Die Bombenattacken auf München wurde nicht als Barbarei gezeigt, wie es heute ja ach so populär ist, sondern als Geburtswehen eines freien Deutschlands.
Der Schluss: Bomber werfen die Flugblätter der Weissen Rose bei hellem Sonnenschein über München ab. Ein fast so starke Szene wie das Geständnis der Sophie: Ja! Und ich bin stolz darauf! Wieviele Deutsche können sagen, dass sie soviel Rückgrat gezeigt haben? Und warum akzeptieren die, die es eben nicht getan haben, die Strafe immer noch nicht?
Ausgleichende Gerechtigkeit: Der Freisler hat zum Wohle Deutschlands den Krieg nicht überlebt. Schade nur, dass so wenige Nazis ihrem Führer gefolgt sind.

Neue Dokus zum Dritten Reich
Von Siegern und Verlierern. Es ist eben nicht alles Gold was glänzt.

Machuca
Seems to be a must see!

24 - Dritte Staffel
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern eine eher etwas schwerere Geburt. Zwar hat die Thematik mit den Biowaffen durchaus was, allerdings gibt es in der Mitte der Serie einen recht derben Durchhänger. An dem musste ich etwas kauen bevor es fulminant zu Ende ging. Gut: Die Macher von 24 wollen sich in der 4. Staffel von allen bekannten Gesichtern (bis auf Sutherland natürlich) verabschieden. Eine Idee, die schon der 3. Staffel gut getan hätte. Da hat sich einiges abgelutscht. Staffel 4 läuft schon in den Staaten.