Heute war ein besonderer Tag: Zwei ALSTOM Inbetriebsetzer hatten die Chance eine feindliche Anlage zu besichtigen. Genauer Otahuhu B in Auckland ausgestattet mit einer Siemens V94.3A Gasturbine.
Fazit:
Interessante Maschine mit innovativem Rotor und leicht höherer Leistung im Combined-Cycle. Der Rotor wird senkrecht aus einzelnen Scheiben montiert. Das fertige "Sandwich" wird in die Waagrechte gekippt und anschliessend eingebaut. Der Prozess ist durch die Verwendung nur einer Verbrennungsstufe wesentlich einfacher als der einer GT24/26. Wie bei unserem Sorgenkind gibt es Pilot- und Premixgas-Einspritzung. Dazu kommt noch Diffusionsgas für den Start. Im Volllastbereich wird mit einem Pilot- und Premixgasgemisch gefahren.
Als Leittechniker war für mich das Kontrollsystem interessant. Hier wurde ich eher negativ überrascht. Tatsächlich werden noch alte SPS Steuerungen mit eingesetzt. Die konnte ich schon vor 20 Jahren kennenlernen. Dazu kommen noch diverse andere Arten von Prozessmodulen. Am Ende bleibt ein extremes Kuddelmuddel verschiedener Systeme, dass Advant (bis jetzt noch das Leitsystem der GT24/26) trotz Schwächen sehr gut dastehen lässt (Schulterklopf!). Ist doch nicht alles so schlecht in dem Betrieb. Sprich man kann es auch noch schlechter machen ;-)

Zum ersten mal seit Wochen habe ich wieder einen erlebt. Auf den mit 4 Millionen Kiwis bevölkerten Inseln gibt es eigentlich keine Staus. Zumindest solange man ausserhalb Aucklands bleibt. In der grössten Stadt Neu Seelands sieht es ein wenig anders aus. Die Fahrt mit dem Bus vom Flugplatz in die Downtown dauerte ewig. Grund waren Autos in Massen, die nahezu jede Strasse verstopften. Die Rushhour kann also auch im Kiwiland zur Tortur werden. Da konnte ich den Busfahrer nur bewundern. Musste er doch ein recht grosses Gefährt durch den Stadtdschungel bugsieren und war dazu noch die Freundlichkeit in Person. So etwas hätte ich zu Hause in Deutschland auch gerne öfter. Als Unterkunft für die nächsten zwei Tage habe ich die Aspen Lodge ausgewählt. Das B&B ist für die Lage sehr günstig, bietet das obligatorische Frühstück und wird von freundlichen Maoris betrieben. Die Zimmer sind verständlicherweise extrem einfach, doch stört das bei der Lage kaum. Ob man aber für 300NZD eine Nacht oder 6 Nächte eine Bleibe ist da schon etwas wichtiger.
Sehr nahe zum B&B hat sich ein Manga Cafe angesiedelt. Sehr nett. Und ein paar Minuten weiter findet man schon die ersten Förderbandsushis. Noch viel netter. Dazu kommt noch die ganze Downtown vor der Haustüre. Der nahe Hafen sollte morgen vorteilhaft sein. Will eigentlich noch etwas mit Delphinen schwimmen, falls es noch möglich sein sollte. Abends wäre dann noch der Besuch des Skytowers (ohne Sky Jump!!!) geplant. Nach einigem hin und her darf ich jetzt auch am Samstag heimfliegen. Vorher gibt es aber noch ein Buch zu erstehen: Es scheint, als ob gerade ein Werk über die gewaltige Krakatau-Explosion erschienen ist. Ausserdem gibt es da noch ein Kiwi-Bestseller ... nur habe ich den Namen mal wieder nicht im Kopf ;-)