1
Okt
2003

Schnell ...

... schneller, am schnellsten. Das Wort ist beliebt. Seine Superlative noch viel mehr. Sie sind Grund dafür, dass wie unsere Alten nicht mehr einstellen, dass wie nichts mehr fertigentwickeln, dass in jedem Produkt tausende Fehler schlummern, das wir Zigaretten in Massen konsumieren, uns mit Alkohol zuschütten (es ist ja die einzige Möglichkeit, etwas Freude zu verspüren), wir früh am Herzinfarkt krepieren. Eine Männerkrankheit, und da auch bei uns Männer immer noch dominieren (wollen) auch eine Zivilisationskrankheit. Doch wird sich am Ende die ganze Kacke gelohnt haben? Firmen ruinieren neben ihren Mitarbeitern auch ihren Ruf, gehen durch Arroganz und Schlamperei jämmerlich zu Grunde. Grossmaulige Firmenbosse rennen am Ende demütig zu Vater Staat und betteln um Unterstützung weil der Turbokapitalismus eben doch nicht so funktioniert wie sie es sich gedacht haben. In einer etwas älteren Spiegel-Ausgabe befasste sich ein Artikel mit der Besinnung an alte Werte. Das ist schon lange überfällig. Man sieht es an den paranoiden Massen, die zu Tausenden falschen Propheten nachrennen. Welt besinne dich endlich. Komme weg von der In-Shallah-Mentalität und nimm Beispiel an femininer Besonnenheit.

Nachrichten aus dem Iran

Heute bekam ich eine nette Courielle aus Tehran. Freund Hama schickte noch ein paar Bilder vom Ausflug auf den Damavand. Per Post versteht sich. Bin schon gespannt. Natürlich, ich habe es nicht anders erwartet, hatte der Kollege sich schon mächtig schlau gemacht über den Stromausfall in Italien. Weiss er doch, wo ich arbeite. Er beschrieb das Theater nach der Dunkelheit recht passend:
Die Italiener schieben es auf die Franzosen und die Franzosen auf die Schweizer und die Schweizer auf eine Tanne.
Tja, die kann sich am Schluss natürlich nicht mehr wehren ;-)
Doch lacht man nicht nur andernorts über die gigantischen Stromausfälle in den Industrienationen. Man atmet auch auf. Besonders im Iran sieht man die hausgemachten Probleme des Westens mit Erleichterung. Zerbröckeln doch zunehmend und geradezu atemberaubend schnell die Systeme, die sich angeschickt haben, die Welt zu verbessern, ohne das die es eigentlich will.

Hausboote

In Dead Air von Iain Banks lebt der Schockmoderator auf einem Hausboot.
In Designbüchern aus Grossbritannien werden öfters auch Hausboote vorgestellt.
Da stellt sich die Frage, ob das Leben auf dem Fluss denn wirklich so populär ist bei den Briten. Während ich mich heute abend etwas ertüchtigte (auf ganz einfache und wohl deswegen sehr populäre Art: Laufen) konnte ich mich überzeugen, dass die Jungs von der Insel sehr wohl auch auf Booten leben. Und das nicht zu selten. Der Kanal, den ich abrannte, war geradezu gepflastert mit den Pötten. Und sie waren definitiv bewohnt. Schon erstaunlich: Eigentlich denkt man, dass eine seefahrende Nation auch mal gerne festen Boden unter den Füssen hat. Anscheinend ist aber das Gegenteil der Fall: Zuviel zur See fahren hat wohl letztendlich Landkrankheit zur Folge.
Schön aber, dass manche Dinge auf der ganzen Welt gleich zu sein scheinen: Die Köter kacken die Wege voll (die Schuhe hatten nach dem Lauf ein atemberaubendes Aroma) und Freund Mensch tut es mit seinem Müll den Hunden gleich. Zivilisation? Nein danke ;-)
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Skaif Yomonul

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