19
Jun
2004

Use Of Weapons

Ort: Voerenhutz Sternhaufen
Situation: Humanisten versuchen Welten im Sternhaufen zu destabilisieren.
Aufgabe: Reaktivierung von Cheradenine Zakalwe, Kontakt-Agent Besondere Gegebenheiten BG (Special Circumstances SC). Überführung Zakalwes in die Stadt Solotol im Voerenhutz-Haufen. Kontaktaufnahme mit Tsoldrin Beychae, frühere Präsident des Sternhaufens. Tsoldrin Beychae muss wieder aktiv in der Politik Voerenhutz werden.
Rasd-Coduresa Diziet Embless Sma da' Marenhide: Kultur-Agent Kontakt BG
Skaffen-Amtiskaw: Drone, Kultur-Agent Kontakt BG
Tsoldrin Beychae: Früherer Präsident des Voerenhutz-Sternhaufens, Kontakt-Person BG, im Ruhestand, gegenwärtiger Aufenthaltsort in Solotol
Humanisten: Glauben an aggressives Terraforming, um mehr Lebensraum für den ihrer Meinung nach überbevölkerten Voerenhutz-Sternhaufens zu schaffen. Verneinen die volle Gleichberechtigung von intelligenten Maschinen.
Xenophobe: Schnelle Offensiveinheit (entmilitarisiert) der Kultur
Cheradenine Zakalwe: Seit zweihundert Jahren tot und doch im Dienste der Kultur als Agent des Kontakt (BG)

Carbon-Faschisten!Skaffen-Amtiskaw über die Voerenhutz-Humanisten

Use Of Weapons (zu deutsch: Einsatz Der Waffen) darf man wörtlich nehmen. Iain M. Banks macht in seinem Kultur-Roman beinahe alles zur Waffe. Das Arsenal des Schreckens reicht vom einfachen Plasmagewehr über Multifunktionsangriffwaffen, Panzer, Flugzeuge, Raumschiffe, Staudämme, Eisberge, Flüchtlingskonvois, Schlachtschiffe, Thermonuklearwaffen bis zur Schwester des Feindes. Absoluter Krieg der harmlos begann.
Es lebten die drei Geschwister Darckense, Livueta und Cheradenine Zakalwe auf einer Landenge. Zu ihnen stiess der Cousin Elethiomel aus der Stadt. Sein Vater fiel in königliche Ungnade und wurde verhaftet. Die Familie floh auf das Land. Die Beziehung zwischen den zwei Burschen Zakalwe und Elethiomel ist gespannt. Nach der Hinrichtung Elethiomels Vaters stellt sich Zakalwe hinter die Entscheidung des Königs. Er sei weise und im Recht. Elethiomel und Darckense beginnen eine Affäre. Geradenine erwischt sie bei einem Schäferstündchen und ist schockiert. Später stehen sich beide im Krieg gegenüber. Elethiomel als Kommandeur des Schlachtschiffs Staberinde, Geradenine wohl auf der Seite des Königs.
Es steht schlecht um Elethiomels Armee. Die in einem Dock einbetonierte Staberinde wird von den Truppen Geradenines belagert. Doch hat Elethiomel noch einen Trumpf in der Hand: Darckense Zakalwe. Während Geradenine zögert, die Staberinde anzugreifen, um seine Schwester zu schonen, lässt der Cousin Darckense töten und verarbeitet ihre Knochen zu einem Stuhl, welcher er seinem Widersacher schickt. Am Boden zerstört schiesst sich Geradenine eine Kugel in den Kopf. Während die Ärzte um sein Leben kämpft, startet Elethiomel seinen letzten Angriff und hätte ihn beinahe gewonnen.
Geradenine stirbt. Der geschlagene Stuhlmacher Elethiomel flieht vom Planeten und aus seinem Körper. In seiner Schizophrenie wird er zu Geradenine bis ihn zwei Jahrhunderte später die Wahrheit wieder einholt.
So die Vorgeschichte des Hauptakteurs in Einsatz Der Waffen. Iain M. Banks hat in Interviews bestätigt, dass er es liebt, seine Kulturromane eben nicht in seinem kommunistischen Utopia anzusiedeln. Er hat recht. Muss doch so ein Leben stinklangweilig sein. Zumindest für den Leser ;-) Interessant wird es aber, wenn eben eine solche perfekte Zivilisation auf das Unperfekte trifft. Wie verhält man sich gegenüber einer solchen Superzivilisation?
So rumort es an den Grenzen der Kultur immer mal wieder. Von räumlich begrenzten Scharmützeln bis zum totalen Krieg ist alles drin. Und die Kultur ist nicht passiv. Sie greift in die Geschicke von anderen Zivilisationen ein. Dabei kommt es zu Erfolgen, aber auch zu Katastrophen.
Banks' Elethiomel ist ein Charakter des Randes. Er gehört nicht zur Kultur. Er arbeitet für sie. Er lernt sie kennen, er denkt sich seinen Teil. Er tritt ihr nicht bei.
Banks hatte ein Problem mit diesem Buch. Das Skript ist schon älter, nur konnte er die Geschichte in seiner Urform nicht publizieren. Das Problem waren die dramaturgischen Höhepunkte zu Beginn und am Ende Elethiomels Lebens. Doch dann bekam der schottische Autor einen Tip von einem Freund. Er solle doch in der Mitte beginnen und von dort aus zwei Handlungsfäden, einen in die Zukunft, einen in die Vergangenheit, verfolgen. Das Ergebnis funktioniert. Meiner Ansicht nach gehört Use Of Weapons zur Crême de la Crême des Kultur-Zyklus. Der Charakter Elethiomels ist extrem tiefgründig, sein Leben fesselnd und sein Ende extrem schockierend. Der Leser weiss nicht, das Geradenine schon längst tot ist, dass Elethiomel sein Leben weiterführt. Er ahnt es nicht einmal. Und am Schluss trifft es ihn wie einen Donnerschlag.
Banks auf Englisch ist immer eine Freude, auch wenn man immer ein Wörterbuch parat haben sollte. Seine Sprache ist extrem lebendig. Die Freude, die er am Schreiben haben muss, merkt man in fast jeder Passage. Er versteht es, durchaus auch Witz in die dunkle Geschichte zu bringen. Besonders die Beziehung zwischen Sma und Skaffen-Amtiskaw ist immer wieder für Lacher gut. Die Drone ist mehr oder weniger ein Kasten. Die Tarnung während einer Geheimmission dementsprechend selbstverständlich:

'Don't be crass', she said, then clapped her hands and rubbed them. Looking down at the drone, she grinned. ' Anyway: time to start thinking like a suitcase, old chum. Make with handle.'
'I hope you realise I find this every bit as demeaning as you think I must,' Skaffen-Amtiskaw said with quit dignity, then extended a soligram handle from one side and flipped over.
Sma gripped the handle and strained at it.
'An empty suitcase, asshole,' she grunted.
'Oh, pardon me, I'm sure,' Skaffen-Amtiskaw muttered, and went light.

Die eigentliche Mission im Voerenhutz-Sternhaufen verblasst ein wenig neben der Charakterstudie Elethiomels. Banks erzählt sie routiniert und spannend. Doch so richtig in Fahrt kommt er erst, wenn Elethiomel auf einer kriegsverzehrten Welt des Sternhaufens landet und dort die Aufgabe erhält, die schwer angeschlagene Priesterkaste zum Erfolg zu verhelfen. Er erzählt das Kriegshandwerk mit einer kalten Sachlichkeit, die einem manchmal eiskalten Schauer über den Rücken jagd. Staudämme sollen ganze Armeen versenken. Flüchtlinge sind willkommene Hindernisse für anrückende Soldaten. Elethiomel ist mit Herz und Seele Söldner. Ein Gewissen hat er nicht.

Old Tsoldrin still above ground?

Sma: You know, I think I would like to kill Zakalwe'
Skaffen-Amtiskaw: There's a queue. Surface?
Sma: Surface. Let's go see the asshole.

Nur die Tatsache, dass Elethiomel sich für Geradenine hält, lässt ihn versuchen, Gutes zu tun. Dabei tendiert er leicht zur Hybris. Wie die Kultur versucht er zu Beginn des Buches, eine Gesellschaft zu formen. Die Aufräumarbeit für die Kultur ist enorm.
Wie so oft bei Banks will man nicht, dass das Buch endet. Die Enttäuschung ist gross, wenn er den Höhepunkt hinter sich gelassen hat. Man erwischt sich immer wieder beim Nachlesen von besonders gelungenen Passagen.
Das Buch ist meines Erachtens durchgängig gelungen. Die englische Ausgabe ist dabei zu bevorzugen. Die Sprache Banks sucht seinesgleichen.
Zu den Titelbildern:
Die englische Orbit-Ausgabe glänzt durch ein wohldurchdachtes und extrem cooles Cover.
UoW Cover (Orbit)
Ohne die Geschichte zu kennen, sieht man nur diesen extremen Gegensatz. Schlachtschiff und Pistole. Doch am Schluss weiss man: Beide Waffen sind gleich mächtig. Und dann ist da noch der Stuhl. Eigentlich keine Waffe und doch tötlicher als das Drumherum.
UoW Cover (Spanish)
Das Cover der spanischen Ausgabe hat die Kampfszene auf Solotol verbildlicht. Gleiches Motiv findet man auf der deutschen (leider vergriffenen) und der us-amerikanischen Ausgabe.
Das französische Cover scheint etwas lieblos.
UoW Cover (French)
Da hätte ein Banks-Freak malen sollen ;-)
P.S.: Die "bad guys" als Humanisten zu bezeichnen hat was. Das ist 100% Banks.

Der Rekrut

If you don't know Der Rekrut, you're just DRESSING UP as a German Soldier!
Jaja - es gibt manche, die fühlen sich in einer friedlichen Zivilgesellschaft nicht wohl. Könnte man für die Jungs nicht eine grosse Insel pachten? One-Way-Ticket inklusive?

Kamelfilm

Jawohl! Ich hab ihn gesehen! Den Kamelfilm. Und ich wurde nicht enttäuscht. Er war echt gut.
Als ich The Company in Zürich besuchte, sah ich den Trailer zu diesem Streifen. Sofort war ich verliebt in die Bilder, die Menschen, die Klamotten und vor allem die Kamele. Was ich damals noch nicht wusste: Beide Filme, The Company und Die Geschichte Vom Weinenden Kamel passen hervorragend zusammen. Beiden ist die Machart gemeinsam: Die Kamera verfolgt stinknormales Alltagsgeschäft einfacher Menschen. Die Fiktion erscheint extrem real, schon fast dokumentarisch, doch ist es wohl grossteils inszeniert. Das macht beide Filme etwas mühsam, der Reiz ist nicht offensichtlich, sondern muss erst gefunden werden. Sprich man sollte nicht müde in die Vorstellung gehen ;-) Es gibt keinen durchchoreographierten Spannungsbogen, der einem mitfiebern lässt. Stattdessen gibt es ein extrem exotisches Ambiente, welches durch sein blosses Dasein fasziniert.
Ein paar Zeilen vorher verwendete ich das Wörtchen stinknormal. Das ist in beiden Fällen nicht ganz richtig. Beide streben auf einen für die Akteure aussergewöhnlichen Höhepunkt entgegen. Der Drachentanz in The Company oder eben das Geigenspiel im Kamelfilm. Die Kamelmutter soll ihr verstossenes weisses Fohlen wieder annehmen. Dazu versuchen die Nomaden, dass Höckertier zum Weinen zu bringen. Rührend.
Was mich faszinierte an dem Film war natürlich die extreme Weite der Mongolei. Sie kommt im Film schon recht eindrücklich rüber. Dazu die eigentlich Stars des Films: Kamele. Die Tiere haben was und man bekommt geradezu unbändige Lust, mal eines zu reiten.
Die Mongolei hat diesen Film als nationalen Beitrag für den Oscar eingereicht. Verständlich. Ist doch der Film eine Liebeserklärung an ein fast vergessenes Land im Nirgendwo.

Übersetzung

Übersetzen ist eine Kunst, die daneben gehen kann!
Nichts desto trotz Respekt vor der Seite. Immerhin versuchen sie es so gut wie möglich. Nur der Nationalgarten ist einfach genial ;-)

The dead got names

Article about the bromo eruption in June 2004
The two killed in the eruption got names. As well more impacts are described.
Pictures about a former eruption of the Bromo volcanoe
The ash cloud over the crater looks impressive.

Albisreute, Deutschland

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88281 Schlier
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Baden-Württemberg
Deutschland
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