25
Jan
2005

The Algebraist

The Algebraist von Iain M. Banks ist der neueste Streich des schottischen Whiskey-Liebhabers. Streng nach seinem Motto, Science-Fiction- und Fiction-Romane abzuwechseln versucht er sich mal wieder an einer Space Opera. Und natürlich taugt sie auch. Sie bringt den bekannten Witz mit, ist wie immer politisch schön rot angehaucht und seine beschriebenen Schauplätze ausgefallen wie gewohnt. Doch verglichen mit seinen anderen SF-Büchern finde ich es eher schwach. Sein Universum bedient sich zu sehr an schon bekannten Einfällen. Von Frank Herbert bis Stephen Baxter wurde fleissig kopiert. Das hinterlässt leider einen etwas faden Beigeschmack. Dafür enttäuschen die Dweller, die uralten Bewohner der meisten Gasplaneten im Universum, nicht. Teilweise biegt man sich vor lachen, wenn man den Abenteuern des Sehers Fassin Taak auf dem Gasriesen Nasqueron folgt. Hier hat Banks ganze Arbeit geleistet. Auch ist die Idee der Schnellen und Langsamen Spezien ganz nett. Eine recht eindeutige Anspielung auf unsere heutige Gesellschaft, die sich immer mehr zu beschleunigen scheint. Der Autor hat wohl auch eine gewisse Sehnsucht nach gemütlicher Langsamkeit verspürt. Ist aber verständlich: Welcher Investmentbanker kann denn schon einen schottischen Whiskey wirklich geniessen ;-)

Die Sucht nach Macht

Wir alle kennen sie: Die Slogans der Gesundheitsfanatiker. Don't drink, don't smoke, no drugs! Einige wissen auch, wie schwer man sich tut, davon wegzukommen. Nun gibt es aber noch eine andere Sucht. Eine, die in Sache Gesundheitsschädlichkeit alle anderen dastehen lässt wie frische Alpenluft: Macht! Sie ist weit verbreitet, teilweise toxisch wie das Gift einer Seeschlange und annähernd unkurierbar.
Hat man sie, dann gibt man sie nicht mehr her, koste es was es wolle!
Die Mullahs im Iran haben ihre Ideale schon verraten, als sie an die Macht kamen. Bedenkenlos übernahmen sie die Folterkeller des Schahs inkl. deren Inventar und quälten gemütlich weiter. Folter ist der Inbegriff von Macht. Es ist scheissegal, was das Opfer sagt. Das steht in jedem Folterkeller, ob im Iran, irgendwo in Afrika oder in den USA schon von vorneherein fest. Das ist auch gar nicht wichtig. Denn will man Verbrechen wirklich aufklären, zählt akribische Indiziensuche und nicht brutale Gewalt. Nicht umsonst arbeitet die Polizei in funktionierenden Staatssystemen ohne Folter wesentlich zuverlässiger als in korrupten Bananenrepubliken. Die Folter hat definitiv nur einen Sinn: Sie will zeigen, wer die Macht hat und wer zu parieren hat. Nach dem 11. September kotzte die amerikanische Nation, wollte nur noch Rache: Seitdem foltert sie sinnlos in Afghanistan, Irak und auf Kuba. Die Roten Khmer fürchteten so sehr um ihre erkämpfte Macht, dass sie einen Grossteil ihres eigenen Volkes zu Tode folterten. Auch sie hatten wie die Teheraner Mullahs die gigantische Verschwörungstheorie im Hinterkopf. Und so kann man sie alle aufzählen, die Schweine der Geschichte: Ob Mr. GröFaZ, sein rotes Ebenbild Stalin, ob Franco oder Pinochet: Die Geständnisse ihre Widersacher waren schon aufgeschrieben, bevor diese überhaupt an Widerstand dachten.
Macht macht dumm und schwach: Die Mullahs wollen offensichtlich dem Iran zu alter persischen Grösse verhelfen. Dabei ist es wie mit ihren Moscheen. Früher noch waren sie prächtig. Sie waren eindrucksvolle Beispiele von fortschrittlicher Architektur. Heutige Projekte sind nur noch gross und einfallslos. Moderne persische Politik ist nichts weiter als religiös getarnter stupider Grössenwahn. Und dabei hätte das Regime gerade jetzt Chancen: Die schwache USA wäre sicher gar nicht mal so uninteressiert an einer stabilen Nation in der Region (der Iran ist definitiv stabil). Wieso also noch dieses bescheuerte Säbelrasseln gegen Israel. Selbst die Palästinenser, deren Interessen sie scheinbar vertreten, suchen eine friedliche Lösung. Gerade hier könnte das Regime den USA sehr viel Wind aus den Segeln nehmen. Und dann diese unsägliche Verschwörungstheorie. Hier wird eine extreme Paranoia deutlich. Im Falle der Roten Khmer war sie das Ende ihres Traumes vom Steinzeitkommunismus. Die Jungs hatten all ihre Kraft sinnlos vergeudet. So hatten die Vietnamesen leichtes Spiel, als sie den Völkermord in Kambodscha beendeten.

Nur ein Spiel?

Erst Counterstrike, dann Americas Army und dann SWORDS! Arme Iraker - sind gerade gut genug als Statisten für den realistischsten First-Person-Shooter. Hat das Gerät überhaupt eine USK-Freigabe für minderjährige GIs?

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