2
Dez
2003

Black-out im Bett? Hoffentlich!!!

Es ging mir die letzten Tage immer wieder durch den Kopf. Was machen wir auf dieser Welt nur mit so vielen Kindern? Kinder, Kinder, Kinder - wo man nur hinschaut. In Tocopilla war es mal wieder mehr als offensichtlich, dass da etwas falsch läuft: Die Stadt am Pazifik hat neben einem Nitratverladehafen und Kraftwerken absolut nichts. Die alten Kraftwerke beschäftigen einen kleinen Teil der Bevölkerung. Immerhin zahlenmässig noch recht viel - auch wenn ich jetzt keine aktuellen Zahlen im Kopf hab. Unser neues Kraftwerk leistet ebenso viel wie die alten Wummer, nur arbeiten gerade mal noch 20 bis 30 Leute auf der Anlage. Wozu also soviel Nachwuchs? Die Stadt kann ja nicht einmal den kleinen Teil der arbeitenden Bevölkerung ernähren, weil um die Stadt nichts wächst. Trotzdem: Kinder, Kinder, Kinder!
Anderes Beispiel: Japan. Die Städte explodieren. In die massenweise verkehrenden Zügen wird man von Ordner hineingequetscht, damit sich die Türen schliessen lassen. Auf den Strassen fühlt man sich wie in einem Stones Konzert. Die Grösse von Hotelzimmern schrumpft bis auf Sargniveau, weil Lebensraum absolut knapp ist. Und was meinte dazu ein angesehener japanischer Konzernchef: Wir brauchen Kinder, Kinder und nochmals Kinder, um das System zu retten.
Und Deutschland? Die Zeit sieht einen Black-out in deutschen Betten. Und dann der Untertitel: Wie die aussterbenden Deutschen Lust auf Kinder kriegen können. Was soll das? Wir brauchen nicht mehr Kinder. Dieser Planet ist übervoll an Menschenmaterial, das perspektivlos vor sich hindümpelt. Es ist doch letztendlich egal, ob der Deutsche ausstirbt. Mensch bleibt Mensch. Und Türke ist gleich Russe ist gleich Rothaut ist gleich Chinese ist gleich Ami ist gleich Deutscher. Was wir brauchen ist eine schnelle Bevölkerungsreduktion auf ein erträgliches Minimum und keine Anleitung, wie man mehr Deutsche produziert. Dieser Planet explodiert. Der deutsche Autor Andreas Eschbach hat das einmal sehr schön in seiner Exponentialdrift beschrieben: Ratten in einem Glaskäfig vermehren sich unbändig bis es zum ultimativen Schlag kommt. Der Mensch sollte eigentlich etwas intelligenter sein wie eine Ratte. Doch der Blick in die Welt und in Die Zeit vom 27. November zeigt einmal mehr, dass der Mensch bis hinauf zur Intelligenzia einfach nur dumm ist. Die Religionen schreien nach mehr Schäfchen, Die Zeit schreit nach mehr Rentenbeitragszahlern. Nur was macht man mit den ganzen Jungen, wenn die Welt voll automatisiert ist? Wenn es keine Kriege und keine Genozide gibt?
Es ist einfach ein Irrwitz. Und niemand macht auch nur Anstalten aus diesem Teufelskreis auszubrechen.
Morrissey - 3. Dez, 10:11

Mecker, Mecker ohne Lösungsvorschlag(c;

sofern wir irgendwann mal zu dem Punkt kommen sollten, dass die gesamte Arbeit, die notwendig ist um alle zu ernähren, von wenigen geleistet werden kann.... so what?

Der Rest der Menschheit, der dann nicht für diese Arbeit notwendig ist, kann sich dann bspw. in der Forschung oder sonst was selbstverwirklichen. Das nennt man dann technologischen Fortschritt.
Wir brauchen auch zum reinen Leben kein Internet, Telefon, TV, etc. Und ebenso werden auch neue Felder/Branchen entstehen, in denen sich der Mensch entwickeln wird.

Zudem brauchen wir alleine deswegen schon Kinder, da nicht nur die Renten bezahlt werden müssen, nein, die Menschen werden ja auch immer älter. Und irgendjemand Junges sollte die Alten auch noch bis zum Tod pflegen und versorgen können.
(Ein anderer, sehr menschenverachtender Ansatz wäre dann die gegenteilige Ansicht, wir haben zuviele alte Menschen).
In Ländern wie England wird dann bspw. nicht mehr der gesamte medizinische Aufwand bei Krankheit aufgefahren, da es sich ja bei einem 80-jährigen nicht mehr "lohnt".


In Deutschland gibt es übrigens schon diverse Felder, in denen akuter Mangel an neuen, jungen Arbeitskräften existiert:
Der gesamte Pflegebereich, Ärzte und es gibt sogar einen extremen Lehrermangel bei Mittleren, Haupt- und Sonderschulen.

Nur in den Kindern liegt die Zukunft der Menschheit und nirgendwo anders.

Rein privat denke ich zudem, es gibt kaum eine größere Herausforderung, als ein eigenes Kind aufwachsen zusehen und für diesen kleinen Menschen verantwortlich zu sein.

Oder glaubst Du wirklich ,dass das was Du machst, 10 Jahre nach Deinem Tod noch von irgendeiner Bedeutung ist? Und was hat es Dir den gebracht, 30 Jahre lang fast jede Woche 40-50 Stunden gearbeitet zu haben?

Es gibt bei uns im Unternehmen einige recht gute Workaholiks. Sehr erfolgreich und verdammt gut in dem was sie tun. Die meisten ohne Familie (fehlt auch die Zeit dazu) und mit 50 den ersten Herzinfarkt erlebend, bis sie dann mit 60-spätestens 70- häufig dem Zweiten dann erliegen. Prima Sinn des Lebens.
Und wenn sie überleben, dann lasse nsie sich noch zhen Jahre im Rollstuhl durch die Gegend schieben (solange Junge Menschen noch da sind) und freuen sich, was sie nicht alles gearbeitet haben. Es interessiert nur niemanden. Genau so wie im Film "About Schmidt". Der beschreibt das Leben recht realistisch.

skaifyomonul - 3. Dez, 12:52

Die Argumentation ist richtig

Rein biologisch ist der Nachwuchs sogar recht wichtig. Kinder sind, auch da gebe ich Dir recht, eine Aufgabe und später hoffentlich eine Erfüllung. Nur ändert das nichts an der Tatsache, dass auf diesem Planeten einige Milliarden Homo Sapiens zu viel leben. Bis jetzt geht das noch recht gut, aber wie bei einem Feld, dass man ständig zur Höchstleistung trimmt, wird auch die Mutter Erde bei der Masse an Menschen in absehbarer Zeit brach liegen.
Junge Menschen bringen neue Ideen. Jau - stimmt. Nur was bringen neue Ideen, wenn sie von allmächtigen Managern schon im Ansatz kaputt geredet werden. Trotz Kinderflut (nicht in Deutschland - das stimmt - dafür aber in vielen anderen Ländern) erlebt der Globus zur Zeit einen entwicklungstechnischen Stillstand in wichtigen Belangen. Wichtigster von allen, weil er heute beinahe jeden betrifft: Die Energie. Sie wird auf der einen Seite uneffektiv hergestellt, auf der anderen Seite einfach nur verschleudert. Die Probleme sind schon seit Jahrzehnten bekannt, nur so richtig hören will man wohl erst dann, wenn es wirklich keine fossilen Brennstoffe mehr gibt. Übrigens dürfen sich mit unserer Ignoranz wiederum unsere Kinder herumärgern, die sicher irgendwann einmal ein ätzendes Dankeschön an unsere Köpfe werfen werden. Es ist das gleiche Dankeschön, welches man von sich gibt, wenn man einen Berg von Schulden hinterlässt.
Dieser Planet hat einige Probleme. Viele kennt man, einige versucht man zu bekämpfen und eines kehrt man einfach unter den Tisch: Die Überbevölkerung.
Dazu eine kleine Anekdote: Als ich von Yazd nach Shiraz reiste, erzählte mir der Chauffeur, er habe 10! Kinder. Ich lächelte, im Hinterkopf verdammte ich ihn aber. Dieser Kerl, dumm geboren, vom Staat verarscht, von der Religion zum Samenspender umfunktioniert, beraubt mich um das Recht, auch Kinder zu haben. Ein kurzen Augenblick hasste ich ihn dafür. Danach wiedmete ich mich wieder den Sehenswürdigkeiten des Iran.
Morrissey - 3. Dez, 18:54

Kirche

gebe Dir in Gesagtem Recht. Bin insbesondere dann immer wahnsinnig begeistert, wenn bspw. kirchliche Organisationen noch in Dritte Welt Länder die Meinung nach außen vertreten, dass Verhütung wie Abtreibung wie Mord ist. Und unter christlichen Gesichtspunkten strengsten zu unterlassen ist.

Naja, Seuchen wirken ja nicht mehr richtig auf die Menschheit für eine Gesundschrumpfung, ein etwas größerer Krieg schaut im Moment auch unwahrscheinlich aus, so dass ich derzeit ganz froh darum bin, jetzt zu leben und nicht in 100 Jahren, wo es dann etwas enger wird.

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