30
Mai
2004

Die Stimme der Vernunft ...

... im tobenden Musikkrieg kommt vom Magazin c't:
50 Cent und gut
Endlich einmal jemand, der die Lage erkennt (auch ich nehme immer mehr kostenpflichtige Angebote im Netz an). Unterstützung erwünscht!
Muss mich aber erst noch mit diesem neuen Bezahldienst T-Pay vertraut machen.
Morrissey - 1. Jun, 10:47

schon sehr seltsam,

was der Kunde nicht alles als gerechten Preis ansieht...

Bei durchschnittlich 11 Lieder auf einer CD (wie c't auf 13 kommt ist mir nicht klar, komme auf 11 als einfach Durchschnittsrechnung meiner weniger CDs ohne Intros!) macht das gerade mal 5,50 Euro für ne neue CD (okay plus 1,50 für Hülle sind dann 7 Euro).

Vor ca. 12 Jahren hat eine neue CD im Schnitt 30 Mark gekostet.
Ohne Inflation macht dies schon alleine eine Preisreduktion von weit über 50% aus.

Schon sehr interessant, was ein Käufer aus dem Bauch raus (und nichts anderes sind Umfragen) als einen vernünftigen Preis erachtet.

Ein Preis, bestimmt durch Angebot und Nachfrage wäre wie üblich sinnvoller.

Wie ein Preis von 50 Cent auf die Dauer realisierbar ist, dürfte nur mit einer unglaublichen Reduktion von Personalkosten einerseits gehen und es werden dann eben auch nur noch Gruppen vermarktet, die eine gewisse Auflage garantieren und das Risiko gering ist (dies bedeutet aber auch, dass unbekannten, nicht sehr mainstreamorientierten Gruppen keine Chance mehr gegeben wird).

Die Kalkulation bei c't läßt mehr Fragen offen und ist schon fast als unseriös zu bezeichnen. Verglichen werden die Prozentzahlen, nicht die "echten" Beträge. Vom Künstler bis zum Label werden aber die Einnahmen für einen Song mal kurz um ca. 30% gekürzt. Wie das funktionieren soll, wird von c't nicht erklärt.

Eien Welt mit sinkenden Preisen zieht sinkende Reallöhne nach sich, was die Kaufkraft wiederum mindert und die Nachfrage dämmt. Ergebnis: Die Preise sinken erneut. Im Endeffekt hat man eine Deflationsspirale die für eine Volkswirtschaft zum Desaster werden kann.

Sich das Zeug schwarz runterzuladen ist im Prinzip wie Ladendiebstahl und sollte ähnlich geahndet werden. Wer das im großen Stil macht, der sollte dafür auch im großen Stil eine Geldstrafe bekommen, die richtig schmerzt.

Es zeigt eigentlich auch ganz gut, dass unsere Gesellschaft leider nicht dazu in der Lage ist, ohne Bestrafungen und Regeln vernünfitg miteinander umgehen zu können.

skaifyomonul - 1. Jun, 13:08

YES - DISCUSSION!!!

Vielleicht ist es etwas falsch rübergekommen. Die Vernunft sehe ich mehr in der Art des Vertriebs. Der Preis sollte meines Erachtens wie Du sagst von Angebot und Nachfrage gesteuert sein. Da hat sich in den neuen On-Line-Musikmärkten eben diese Pauschalpreis-Theorie durchgesetzt, die interessanterweise gerade von den Meistern der freien Marktwirtschaft angestossen wurde. Als prominentestes Beispiel wäre da natürlich Apple mit seinem iTunes zu nennen. 99 Cent heisst es da, wobei 66 Cent an die Rechteinhaber gehen, die damit gleichauf mit dem CD-Geschäft sind. Überall wird iTunes als Erfolg vermarktet. Kein Wunder, dass Nachahmer folgen und sich das Konzept kaum ändert. Wobei allerdings böse Zungen behaupten, dass iTunes ein Draufzahlgeschäft ist, um den iPod besser zu vermarkten (also auch nicht gerade marktwirtschaftlich korrekt).
Interessant wären da andere Konzepte. Zum Beispiel eine Liederbörse. Würde unbekanntere Titel durch niedrigere Preise fördern und das Geld kommt durch die Hits rein (nur so ein Geistesblitz auf die Schnelle).
Die Sache mit der Auflage, die Du ansprichst ist im Netz ganz objektiv gesehen non-sense. Die Lieder sind Teil eine Datenbank, die im Unterhalt nicht viel mehr kostet, wenn ein paar Titel dazu kommen. Gerade weil kaum mehr vermarktet werden muss, werden Kosten gespart. Kosten werden dazu noch im Vertrieb, bei den Händlern/Endverkäufern und beim Material/Transport reduziert. In vielen Bereichen fallen Mehrkosten zu 100% weg (übrigens extrem schlecht für den Verkäufer, gebe ich zu - der CD-Laden wird so wie wir ihn kennen aussterben, dass ist sicher).
Runtersaugen aus Tauschbörsen? Gebe zu, ich hab es auch mal probiert, aber das war es. Ich kaufe meine Musik und wäre überglücklich, wenn ich es vernünftig on-line machen ... jetzt kommt es ... dürfte. 50 Cent, 1 Euro, 2 Euro ... ich bin da flexibel, wenn das Angebot passt. Dass heisst: Freie Formatwahl ohne DRM (OGG wäre am besten) und vielseitiges Angebot. Genau dass bekommen ich aber nicht. Fast alle Anbieter liefern nur mit DRM (sprich ich kann meinen liebgewonnenen Rio Player in den Müll werfen) und das Angebot ... Gnade Gott. Vor allem an dem Angebot sieht man das eigentliche Problem in Europa: Der Rechtedschungel, kann schon fast mit dem deutschen Gesetzeswald mithalten.
c't hat meines Erachtens die Sache recht gut recherchiert und ihr Vorschlag ist genau dass, was ich mir wünsche. Über die 50 Cent kann man ja reden. Der Rest aber deklassiert die Konkurrenz gewaltig.
Zu den 13 Titeln pro CD: Die Jungs in der Redaktion hören nicht gerade unseren Sound. Sprich die 13 Titel könnten bei ihren CDs durchaus passen. Wieso aber kommt man nicht weg von dem Begriff Album/CD im Netz. Da spielt es als solches sowieso keine Rolle mehr.
Morrissey - 1. Jun, 16:08

okay,

gehe bei den Kosten im Allgemeinen von den Studiokosten der Künstler aus: Die haben die meiste Arbeit, die meisen Kosten (von den Insturmenten angefangen und beim Lebensunterhalt aufgehört) und stecken ihren kreativen Input rein. Hier ist ein Titel mehr oder weniger einiges mehr oder weniger Arbeit (von den prozentualen Kosten für die Instrumente mal abgesehen, fast ein Verhältnis 1:1).
Da die Künstler versuchen, von ihrer Musik zu leben, müssen sie also ihre "Kreativitätsproduktion" ständig am Laufen haben, sonst ist aus. Und nicht nur das. Künstler, mit geringeren Verkaufszahlen aus dem Independentbereich könnten sich dann auf keinen Fall, mangels Verkaufszahlen mehr von ihrer Musik ernähren. Es wäre nur noch Hobby. Inwiefern dadurch neue innovative Bands entstehen können, die ohne Casting Shows ein größeres Publikum ansprechen, bleibt offen.

Die Idee mit der Börse find ich teils gut. Hätte für den Konsumenten auch den Vorteil, dass er sich die ganzen Lückenfüller, die er früher auf einem Album mitgekauft hat, sparen kann.
Auf der anderen Seite würde er vermeintliche "Schätze" nicht mehr entdecken, die er früher, auf einem wegen einem anderen Titel gekauften Album, durch Zufall kennengelernt hat.

Meine Kritik galt jedoch in erster Linie der Kalkulation von 50 Cent bei c't:

FÜr mich setzt sich ein Musikstück einerseits aus Produktionskosten und andererseits aus den Marketing- und Vertriebskosten zusammen. Die Vertriebskosten sinken durch den elektronischen Handel, die Marketingkosten steigen hingegen auf den einzelnen Titel bezogen in den meisten Fällen: Konnte ich früher mit einem Werbespot ein ganzes Album mit 11-13 Titeln fördern, so muss ich nun jeden einzelnen neuen Titel extra bewerben.

Die Produktionskosten dürften sich, wie oben schon angedeutet, nicht gross ändern, da sie vom Verkaufsprozess losgelöst sind. Eher ist eine Erhöhung vorstellbar, da spontan entstandene, experimentelle Songs, die sonst so auf ein Album noch draufgepackt worden sind, so eher nicht mehr vermarktet werden (zu großes Risiko). Es entsteht also eine längere Produktionszeit und Zeit=Kosten.
skaifyomonul - 1. Jun, 18:21

CD contra On-Line-Laden

Du machst bei der ganzen Sache einen Fehler: Du beisst Dich da vehement an der CD fest. Und Du siehst jetzt nur die 50 Cent. 50 Cent ist halt mal die Aktion von c't und bei der favourisierten Blues-Gruppe scheint die Kalkulation aufzugehen. Wie geschrieben, halte ich nichts von einem fixen Preis für eine Lied. Der Preis sollte immer noch vom Künstler bestimmt werden. Hier tun sich bei einem On-Line-Laden viele Türen auf. Ein Künstler kann so eigentlich viel einfacher seine Lieder vermarkten, weil er kein grosses Studio mehr braucht. Er verkauft seine Lieder direkt an die Webshops und kassiert die ganze Marge ohne dass er viel für Promotion zahlen muss. Dass er trotzdem bekannt werden kann ohne grosses Zutun, wenn seine Lieder gut sind, siehst Du ja am Beispiel Individualdistanz. Die deutschen EBM-Radios haben die Gruppe entdeckt und ich denke, an der nächsten CD können sie schon was verdienen.
Die neue Internet-Welt ist einfach anders. Bis jetzt sieht man oft nur die Raubkopiererei. Jau, die ist scheisse. Aber in einer Geiz-ist-Geil-Republik erwarte ich auch nichts anderes. Die Leute werden mitunter von der Industrie so erzogen (Media Markt ist da nicht ganz unschuldig dran). In der Panik gab es geradezu jämmerliche Aktionen. CD-Kopierschutz ist wenigstens noch was technisch versiertes, aber Kommentare wie die vom Witt (der Kopierschutz sollte den ganzen Computer abschiessen) oder vom Suicide Commando Sänger (Musik gehört auf die CD und nicht auf den Computer) sind derart retro, dass ich sie nicht mal von meiner Oma erwarte (ich dachte, die Dark Waver seien modern). Ich kann bis jetzt nicht verstehen, warum sich deutsche Künstler im speziellen so schwer mit diesem neuen Medium tun. Apple zeigt, dass man Lieder auch im Netz verkaufen kann. Das Internet bietet Möglichkeiten, da kann man bei einer CD nur träumen von. Man kann liederweise veröffentlichen anstatt immer erst ganze CDs zu kompilieren (konstanter Geldfluss), man kann ganze Musikdramen erschaffen, ohne an die Zeitlimits einer CD beschränkt zu sein. Man kann seine erfolgreichen Songs mit Experimenten "bundeln" um mal schnell auszutesten, wie das Publikum reagiert. Man kann mit seinen Liedern experimentieren und/oder an ihnen experimentieren lassen (Remixe) und die Resultate nach Fertigstellung gleich veröffentlichen, ohne erst eine ganze CD füllen zu müssen, und, und, und, ... mir fallen da tonnenweise Sachen ein.
Man darf sich einfach nicht an solchen Sachen, wie 50 Cent oder CD festkrallen. Ersteres spielt im freien Markt keine Rolle, zweiteres ist ein Medium, das total verschieden ist zum Medium Internet. Man sollte nicht so altmodisch sein, und sich an solchen Dingen aufhängen. Da übersieht man leicht die eigentlichen Stärken des On-Line-Vertriebs. Und die sind für beide Seiten vorteilhaft.
Morrissey - 2. Jun, 11:21

Quatsch

Also Individualdistanz sind extrem unbekannt (ich denke, es kennen sie derzeit nicht mehr als 300 Personen). Und das deutsche EBM Radio kennen auch nicht sehr viele. Wäre Uli nicht mit dem Sänger recht gut befreundet, würde ich die bspw. überhaupt nicht kennen. Die sind so unbekannt, dass sie nicht mal ein Konzert geben könnten ,angels Publikum. Also sehr schlechtes Bsp.
Der Sänger arbeitet übrigens anz normal in seinem Job. Geld für Marketing haben sie nicht. Ebenso nicht für eine Produktion einer höheren Auflage der CD. Aus dem Netz laden sich nicht sehr viele ihre Lieder runter. Wenn Sie die Lieder über mp3 verkaufen würden, dann hätten Sie meiner Einschätzung nicht mal 50 verkauft (aus Bekanntheitsgründen).
Ja, der Preis wird schon vom Künstler bestimmt, und der liegt hier bspw. bei null, da es niemand kaufen würde, warum auch? Es kennt doch niemand die Gruppe. Warum sollte ein Bin-Laden , ähm, Online-Landen denn von einer Gruppe die Lieder kaufen und mit welchem Geld?

Zur Vermarktung wären die Gruppe einer Firma natürlich sehr dankbar, da sie es selber nicht bewerkstelligen können. Das Abspielen von Liedern im Radio oder gar ein TV-Spot? Oder nur eine Zeitungsanzeige in einschlägigen Zeitschriften? Vergiss es, schau Dir die Kosten an.

Klar kann man viel machen und produzieren. Aber wie bekommt es das Publikum denn mit, dass man was gemacht hat? Woher kennst Du denn Gruppen wie VNV Nation oder Covenant? Doch nicht aus dem zufälligen Suchen und Runterladen aus dem Netz. Stellst Du Dir die Musikwelt wirklich s onaiv vor, dass heute eine Gruppe "mal kurz" eine Popoper komponiert, morgen ins Netz stellt und eine Woche später alle Welt weiß, dass es dieses Stück gibt und es sich dann je nach Gefallen kauft???

Bsp.: Es könnte sein, das die Gruppe Paris genau Dein Fall ist. Und existieren auch schon einige Jahre. Und, schon von ihnen gehört? Wahrscheinlich kennst Du es nicht. Woher auch. Sinn der Werbung ist, ein Produkt bekannt zu machen. Und das kostet richtig viel Geld.

Anderer Frage, gleiches Theam: Wieviel Deiner ZEit bist Du bereit zu opfern, Dir passende Musikgruppen auszusuchen? 1 Stunde täglich, 6 Stunden täglich oder nur eine Stunde im Monat? Wo würdest Du Dich informieren? Nur im Internet?


Und zur Produktion: Es gibt doch tatsächlich glücklicherweise eine nicht unerhebliche Zahl an Musikgruppen, die ihre Songs ohne Computer und Samples mit echten Instrumenten macht. Dieses Komponieren kostet extrem viel Zeit und Geld. Endlose experimentelle Lieder zu produzieren und ins Nezt zu stellen? Wenn einer die Zeit und das Geld dazu hat, dann kein Problem. Und wenn nicht?


Und warum glaubst Du, das alle Welt sich die Lieder grundsätzlich aus dem Netz runterladet oder in Zukunft runterladen will? Ich kenne genug, die gar kein Inernet haben, geschweige, entsprechende Lust dieses über das Netz zu machen (bpsw. ist ein Grtoßteil der Bevölkerung jenseits der 50. Und die tun sich einersetis mit neuen Technologien sehr schwer und haben auch nicht mehr die Lust, sich mit diesen vertraut zu machen).

Das Internet kann eine ergänzende Alternative sein nicht aber ein Substitut. Vorteilhaft ist der Online Vertrieb für Produkte, die bekannt sind.
skaifyomonul - 2. Jun, 16:09

Zum letzten Punkt ...

... dass ist eben Deutschland. Mit 20 Schule aus, mit 30 fertig studiert und danach oft nicht mehr Willens etwas Neues zu probieren. Das ist ein massives Problem dieser Gesellschaft - ganz nebenbei bemerkt.
Sicher ist das Netz zur Zeit nur von untergeordneter Rolle. Das war es aber bis vor ein paar Jahren beim Bücherkaufen auch, oder?
Was mich ziemlich stört: Diesen Hobby-Aspekt bei der Musik gibt es wohl nicht mehr, oder wie. Wie war das bei L'ame Imortelle? Die haben sich doch erst kürzlich von ihren Jobs verabschieden können. Mann-o-Mann. Muss denn heutzutage jeder Künstler in einem Monat von 0 auf 100 kommen und sich dann gleich vollversorgen können. Wo bleibt denn die Kunst bei einem solchen Kommerz? Wieviele können überhaupt im Dark-Wave-Metier von Musik voll ihren Unterhalt bestreiten?
Woher kenne ich Musik? Soll ich Dir sagen, wie ich meine letzten Platten kennengelernt hab: Netz, Mundpropaganda, Netz und nochmals Netz. Dazu kommen noch Konzerte. Kennst Du z. B. Roter Sand?
Zur Relation Bekanntheitsgrad-Musikaufwand: Wieviel Fans hatten Deine Lakaien nach ihren ersten Alben? Und sind ihre ersten Lieder schlecht? Was ist mit Qntal. Der Fankreis dürfte immer noch extrem klein sein - trotzdem komponieren sie und spielen auf "echten" Instrumenten.
Übrigens, wenn ich ein Instrument spielen kann, ein paar Gleichgesinnte finde, mit ihnen nebenbei komponiere und ein paar Auftritte gebe, dann kostet mich das keinen Cent sondern "nur" Zeit (Freizeit!) - da ich es aber als Hobby und aus Spass an der Freude mache, kann das Ergebnis wesentlich ambitionierter sein, als produzierte auf ein grosses Publikum angepasste Musik. Beispiel wieder Deine Lakaien: Welches Lied gehört in jedes Konzert? Dark Star oder das mit Sony produzierte White Lies?
Werbung? Sorry - aber nach drei Monaten Singapur könnte ich jedem Werbefuzzi den Hintern versohlen. Mir wird schlecht bei Werbung. Ich kann sie nicht mehr sehen und hören. Und jede Gruppe, die anscheinend so etwas benötigt , ist bei mir von vorne herein untendurch.
Morrissey - 3. Jun, 10:00

zum ersten Punkt: Ich meinte die ältere Generation. Die bekommt es nämlich so gut wie gar nicht hin, mit der Technik mitzuhalten. Und das nicht nur in Deutschland. Nehme Dir mal wahllos einige 60-Jährige und setzte sie vor einen Computer. Die Menschen tun sich sehr schwer mit dem Internet und ich glaube auch, dass wir selber in entsprechender Zeit mit den dann neuesten Technologieen auch nicht so selbstverständlich umgehen können. Von daher finde ich die Aussage etwas vermessen. Ich glaube auch, dass selbst Du Dich wahnsinnig schwer tun würdest, heute nochmals was für DIch vollständig Neues anfangen müsstest (versuche bspw. mal in einer Woche das System der doppelten Buchführung zu kapieren, dass Du ordnungsgemäß eine Steuerbilanz aus einer Handelsbilanz ableiten kannst).

Gruppen wie deine Lakaien hatten von Anfang an eine sehr gute Werbung durch ihr Indie Label. Aufgrund eines recht großen Werbeaufwands wurde die Gruppe dann gepusht und mehr und mehr hörten sich die Lieder/Alben an. Lakeien sind ein Paradebeispiel für funktionierende Werbung.

Musik machen kostet Dich also nur Freizeit? Hobby-Aspekt? Okay, mag für 16-jährige Schüler und 20-jährige Studenten aus reichem Elternhaus gelten. Sponsored by Daddy.

Ansonsten gilt Zeit = Geld. Stell Dir vor, Du hast Frau und Kind zu Hause, kein Erbe oder fam. Wohlstand. Du brauchst ein gewisses Einkommen im Monat um halbwegs über die Runden zu kommen. Wieviel Deiner Arbeitszeit kannst Du opfern, um Musik zu machen?


Ganz unabhängig davon, dass Instrumente, Proberaum und anderes dann doch etwas mehr als keinen Cent kosten. Und so ein Auftritt kostet auch ganz gewaltigCents, wobei man keine Ahnung has, ob sich die Kosten auch reinspielen (am Anfang in der Regel eher nicht). Da sind Raummiete, Sicherheit, Reinigung, Haftpfichtversicherung, manchmal Mindestumsatz, etc.
Du kannst einen regulären Auftritt nicht mit einer Privatparty in einer Scheune vergleichen. Und um Bekanntheit zu erlangen, reicht ein Konzert dann doch nicht aus.

Da ist der Weg, sein Hobby zum Beruf zu machen doch ein anderer Ansatz. Opfere für das, was Du am Besten kannst und Dir am meisten Spass macht Deine Zeit und Energie. Sonst lebst Du nur in Deiner kümmerlichen Freizeit, die unter Umständen sehr gering sein kann. Das wäre das Ideal, was aber leider nur für die Wenigsten praktizierbar ist.

Dir ist schlecht von Werbung? Dann kauf Dir blos nicht mehr eine Musikzeitung, die ist nämlich reinste Werbung. Konzerte sind nichts anderes als Promotion und Werbemassnahmen, die zudem noch ganz gewaltig Geld und Zeit kosten. Du informierst Dich übers Netz. Und was liest Du im Netz? Werbung über die Musikgruppen.

Und was ist Mund zu Mundrpopaganda: Werbung in ihrer reinsten Form, man erreicht nur nicht soviele Menschen damit.

Nein, Roter Sand kenne ich nicht, wahrscheinlich zu wenig Werbung bis dato gemacht. Denn ich habe leider nicht die Zeit ewig im Netz nach Musik zu suchen.

Wie oben schon erwähnt, wenn ich aus einem reichen Haushalt komme und Geld keine Rolle spielt, dann ist das alles kein Thema. Die Zeit ist da und das Geld auch, man brauch sich keine Sorgen machen.


Da der Artikel im c't auf die Vermarktung/den Verkauf von Musik durch das Internet abzielte und nicht auf den Dark-Wave Bereich im Speziellen, habe ich auch nicht den Indiebereich als Spezielles gemeint. Und außerhalb dieser Sparte können genug ihren Lebensunterhalt mit Musik bestreiten.
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