Heldenstories
Chile und sein Militär. In diesem Land, gerade eben erst aus dem Trauma der Militärjunta erwacht, feiern sich die Uniformträger immer noch selbst. Und das derart dämlich, dass es einen manchmal mehr schmerzt als beim Lesen der deutschen Übersetzung des Marinemuseumführers in Punta Arenas (ja Jungs, der ist definitiv scheisse übersetzt - hättet es besser bleiben lassen sollen).
Da gibt es sie wieder, diese Heldenstories. Ein Seefahrer hilft seinen Kameraden und geht selber dabei drauf. Ja und! Das ist seine Pflicht. Dafür wurde er ausgebildet und letztendlich auch bezahlt. Kein Grund, Sätze zu bilden, die zwanzigmal 'Held' und 'ruhmreich' wiederholen. Letztendlich heisst der Kahn eben so, weil ein Matrose drei Jungs aus dem Sturm gerettet hat und beim vierten hops ging. Punkt! Wieso immer dieser Heldenscheiss.
Und dann mein absoluter Topkandidat in Sache Dummheit: Señior Arturo Prat! Nach dem Meister des Seegefechts wurde in jeder chilenischen Stadt mindestens eine Strasse benannt. Dazu finden sich Büsten en masse an allen Ecken. Aber warum denn nun? Der Kerl hat sich in eine hoffnungslose Schlacht geworfen. Wollte wohl in seiner Überheblichkeit (eine nicht gerade unchilenische Eigenschaft - deutsches Blut lässt grüssen) mit seinem altmodischen Kahn einen im Salpeterkrieg hochmodernen peruanischen Monitor ausstechen. Dumm gelaufen. Ging halt nicht. Sein Kahn Esmeralda soff ab, nachdem er von dem Monitor 'gnadengerammt' wurde. Der Kapitän hatte das Glück, den meisten seiner Untergebenen zu folgen, sonst hätte man ihn wohl vor ein Kriegsgericht geworfen und erschossen. So macht das Militär aus einem Deppen einen Helden.
Aber was will man auch erwarten von Jungs, die ihre letzte grosse Schlacht gegen ein unbewaffnetes Volk führten, tausende folterte und danach verschwinden liesen. Sie fühlen sich auch heute noch wahnsinnig cool, die uniformierten Grünschnäbel. Team Top Gun vom Folterkeller. Immer die Sonnenbrillen auf, immer das dummdämliche Lächeln, immer das gleich blöde Gesicht. Erst vor kurzem brachten sie es endlich fertig, sich von der Pinochet-Junta zu distanzieren. Immerhin ein kleiner Fortschritt.
Da gibt es sie wieder, diese Heldenstories. Ein Seefahrer hilft seinen Kameraden und geht selber dabei drauf. Ja und! Das ist seine Pflicht. Dafür wurde er ausgebildet und letztendlich auch bezahlt. Kein Grund, Sätze zu bilden, die zwanzigmal 'Held' und 'ruhmreich' wiederholen. Letztendlich heisst der Kahn eben so, weil ein Matrose drei Jungs aus dem Sturm gerettet hat und beim vierten hops ging. Punkt! Wieso immer dieser Heldenscheiss.
Und dann mein absoluter Topkandidat in Sache Dummheit: Señior Arturo Prat! Nach dem Meister des Seegefechts wurde in jeder chilenischen Stadt mindestens eine Strasse benannt. Dazu finden sich Büsten en masse an allen Ecken. Aber warum denn nun? Der Kerl hat sich in eine hoffnungslose Schlacht geworfen. Wollte wohl in seiner Überheblichkeit (eine nicht gerade unchilenische Eigenschaft - deutsches Blut lässt grüssen) mit seinem altmodischen Kahn einen im Salpeterkrieg hochmodernen peruanischen Monitor ausstechen. Dumm gelaufen. Ging halt nicht. Sein Kahn Esmeralda soff ab, nachdem er von dem Monitor 'gnadengerammt' wurde. Der Kapitän hatte das Glück, den meisten seiner Untergebenen zu folgen, sonst hätte man ihn wohl vor ein Kriegsgericht geworfen und erschossen. So macht das Militär aus einem Deppen einen Helden.
Aber was will man auch erwarten von Jungs, die ihre letzte grosse Schlacht gegen ein unbewaffnetes Volk führten, tausende folterte und danach verschwinden liesen. Sie fühlen sich auch heute noch wahnsinnig cool, die uniformierten Grünschnäbel. Team Top Gun vom Folterkeller. Immer die Sonnenbrillen auf, immer das dummdämliche Lächeln, immer das gleich blöde Gesicht. Erst vor kurzem brachten sie es endlich fertig, sich von der Pinochet-Junta zu distanzieren. Immerhin ein kleiner Fortschritt.
skaifyomonul - 19. Jan, 20:39