17
Jun
2003

Das Neunte Weltwunder

ist eindeutig die Deutsche Bahn (auch DB). Kaum mit der Fähre in Friedrichshafen (auch FN) angekommen schon wartet man auf den Zug, weil er 5 Minuten später kommt (WUNDER, WUNDER). Ich glaub es nicht! Wie kann das denn bitte sein? In der Schweiz kommen Züge auch später, aber wenn es eben mal wieder auf der Schiene zugeht wie im Krieg oder wenn die Technik im Winter ab und zu versagt. Doch gestern war tote Hose auf dem deutschen Schienennetz und das Wetter war perfekt. Warum also 5 Minuten Verspätung. Und wieso gleich bei meiner Ankunft bevor ich überhaupt einen Zug der DB bestiegen hab? Was geht da? Ist das die Bahn mit der Deutschland in das 3. Jahrtausend fahren will?
Vielleicht kommt es etwas drastisch rüber. Glaubt mir: Ich stehe hinter der Bahn und ich bin stolz auf das, was wir in Deutschland haben (man muss nur mal schauen, was denn so in anderen Ländern auf den Schienen passiert oder eben was nicht). Doch entschuldigt das nicht den Diletantismus im Betrieb Bahn. Da muss sich etwas ändern. Die Mitarbeiter der Bahn wären gut beraten, sich etwas mehr Mühe zu geben. So wie ich es sehe fährt die Bahn in die richtige Richtung (die Bahnhöfe werden attraktiver, neue durchdachte und schöne Züge machen das Fahren angenehmer) doch muss sich gerade im Service und in der Pünktlichkeit noch einiges verbessern. Es wäre schade, wenn am Ende ein funktionierender Bahnbetrieb dasteht, die Kunden aber schon längst vergrault wurden. Mein Tip: Auch mal etwas bei den Nachbarn schauen: In der Schweiz habe ich bei weitem nicht die Probleme wie in Deutschland.
skaifyomonul - 17. Jun, 18:02

Zum Thema ...

gibt es heute auch einen Spiegel ONLINE Artikel. Leider zeigt er einen fatalen Trend und dazu noch beänstigenden Entwicklungen. Lest selbst!

Zorra - 17. Jun, 18:09

Ich benutze so gut wie

gar nie die Bahn. Letzen September bei meinem CH-Aufenthalt fuhr ich mal von Zürich nach Zug und war erstaunt wie voll der Zug war. Es war nicht mal Feierabendzeit. Aber die Tickets sind zu teuer, wenn ich zum gleichen Preis mit dem Flugzeug fliegen kann und erst noch schneller dort bin, buch ich mir einen Flug.

skaifyomonul - 19. Jun, 19:21

Dilemma der Bahn

Die Bahn steckt da in einer recht vertrackten Situation: Der Individualverkehr in Form des Autos ist populär (und das trotz der Tatsache, dass man mit dem Auto immer mehr zum Schleicher wird), die Fliegerei wird immer günstiger und die Bahnen nagen an ihrem staatlichen Vermächtnis (in Form stupider Gesetze und ... leider kann man es nur so sagen ... personellen Altlasten). Die Deutsche Bahn steht international noch gar nicht mal so schlecht: Hat sie doch ein dichtes Schienennetz und teilweise modernes Material. Nur scheint die Konkurrenz übermächtig. Das Auto scheint einem die totale Freiheit zu geben und der Flug die Zeitersparnis. Doch ist das so? Das Auto gibt einem nur dann Freiheit, wenn man viel Geld hat. Man es sich also leisten kann, einen Wagen zu kaufen und ihn zu unterhalten. Dazu muss man auch gewillt sein. Das Flugzeug spart auf internationaler Ebene sicher Zeit (im Vergleich zu einem Linienschiff ist die Zeitersparnis natürlich nicht zu verachten) doch wage ich zu behaupten, dass dieser Vorteil in kleinen Ländern wie Deutschland nicht mehr unbedingt gegeben ist. Aber das muss jeder für sich beurteilen. Was mir wichtig ist: Trotz teilweise miesem Service, Verspätungen, anscheinend hohe Preise, usw. sollten wir versuchen unsere Bahnen zu erhalten und versuchen sie zu verbessern. Sie ist in unseren Verkehrkonzepten immer noch wichtig. Muss sie aber nun verkommen wie in Neuseeland, wo man das sehr gute Streckennetz solange vernachlässigt hat bis die privatisierte Bahn sich mehr oder weniger selber weg rationalisiert hat? Ich denke, dass das nicht nötig ist. Zumal unsere Völker die Bahnen finanziert haben.
Die Sache mit dem innerdeutschen Luftverkehr ist dazu sehr ärgerlich. Die Billigairlines zahlen keinen Cent Steuern für das wertvolle Kerosin. Die Preise für die Flüge sind also nicht ohne Grund billig. Hier wird massiv ein wertvoller Rohstoff verschenkt, damit immer mehr Menschen z. B. mal kurz nach Paris oder London zum Shoppen fliegen können. Dieser Trend mag für Luftfahrtgesellschaften und ihre Aktionäre von kurzfristigem Vorteil sein. Doch ist der Schaden für die Volkswirtschaft immens. Mir tut es einfach weh, wenn ich sehe, wie hier Millionen Jahre komprimierte Sonnenenergie (Kerosin kann man so umschreiben) so billig verschleudert wird. Für die Bahnen ist diese Tatsache fatal. Wie will man dagegen ankämpfen? Der Transport verliert einfach immer mehr seinen realen Wert. Die Bahnpreise sind meines Erachtens nicht zu hoch sondern die Preise für Flüge und für den Strassenverkehr einfach viel zu niedrig.
Der Mensch sollte sich eigentlich schon vor der Reise Gedanken machen, ob sie den überhaupt nötig ist (in unsere Informationsgesellschaft ist das oft gar nicht mehr der Fall). Dann sollte er sich Gedanken machen, wie er zum Ziel kommt. Ist es der Briefkasten (schlechtes Beispiel in der Info-Gesellschaft ;-) ) dann tut es meist das Fahrrad. Geht es in die Stadt zum Einkaufen dann kann ein junger Mensch den Bus nehmen und das Auto alten Leuten vorbehalten, die nicht mehr gut zu Fuss sind (oft werden jedoch gerade die älteren Menschen von der Strasse verdammt, weil sie den rücksichtslosen Verkehr anscheinend behindern - diese Entwicklung ist nüchtern betrachtet unverständlich). Nimmt man doch das Auto, dann sollte man vor der Abfart mal rumfragen, wer denn noch alles in die Stadt will und so die freien Plätze füllen. Geht es in die nächste grössere Stadt zum Vorstellungsgespräch oder in das verlängerte Wochenende, dann ist der Zug fast die einzige sinnvolle Alternative. Braucht man sich doch keine Gedanken zu machen über Parkplätze, Staus, usw. und kommt dazu noch mitten in der Stadt an. Grosse Städte bieten dann meist ein funktionierendes Nahverkehrsnetz, dass dem Auto in nichts nachsteht (vor allem nicht in der Zeit). Geht es weiter in den Urlaub oder zur Montage ins Ausland, dann ist das Flugzeug sicher die beste Möglichkeit.
Macht man sich ein bisschen mehr Gedanken über den Transport (so wie es heute beim Müll schon ganz normal ist), dann gibt es objektiv betrachtet keinen Grund, sich auf ein Verkehrsmittel zu beschränken. Im Gegenteil: Wir sollten versuchen, uns die Wahlmöglichkeit zu erhalten.
Im Falle der Bahn muss noch einiges geschehen und viele Mitarbeiter der DB müssen ihre Einstellung zu ihrem Betrieb ganz schön ändern. Doch auch wir sollten nicht immer darauf schauen, was günstig und bequem ist. Das Resultat könnte fatal sein.
Morrissey - 9. Okt, 17:28

Also, als absoluter Bahnfan und Vielfahrer

freut es mich natürlich ungemein, wenn mal jemand auch die positiven Seiten der Bahn sieht! Danke!

Bin der Meinung, dass die Weiterentwicklung der Bahn in den letzten 10-20 Jahren unglaublich war. Dies trifft auch auf den Service zu. Und welcher andere Betrieb reagiert so schnell auf Kritik am Preisgefüge? Sicherlich gibt's noch viel zu tun, aber die Richtung stimmt. Wer lebt shcon in einer Perfect World und wer will das?
Sehe auch ebenfalls den Flieger für Kurzstrecken und wohl auch das Auto als zu günstig an (auch unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten).

Und, 5 Min Verspätung, so what? Kann eine falsche Weichenstellung gewesen sein, spielende Kinder auf den Gleisen und eine plötzliche Bremsung dadurch, warten auf einen Anschlusszug aus dem Ausland etc.
Lohnt es, sich darüber aufzuregen? Denke, 100% Pünktlichkeit werden nie erreichbar sein, dafür ist das System mit Zügen und Zugverbindungen in Deutschland zu komplex.
Aber wer plant mit dem Auto den die Ankunftszeit auf 5 Min genau?

Demzufolge finde ich das positiv Gesagte zur Bahn recht okay, wird auch Zeit, dass mal auch ihre Vorzüge erkannt werden und nicht nur gemeckert wird.

skaifyomonul - 10. Okt, 10:28

Meine Rede

Wenn ich nur dran denke, stundenlang im Stau zu stecken, um ein paar Meter voranzukommen. Wenn ich nur daran denke, bis auf die Unterhose am Flugplatz gefilzt zu werden, von irgendeinem Sicherheitsfetischist mit ultracooler Sonnenbrille und Kaugummi. Wenn ich nur an diesen ganzen Sch... denke, dann freue ich mich wieder auf den 5 Minuten verspäteten ICE.
magnet - 12. Nov, 10:56

Bahn Zukunft?

Ich fahre täglich beruflich mit der DB. Ich bin teilweise zufrieden weil ganz pünktlich ist die Bahn bei mir auch nicht immer. Ich fahr morgens eine Strecke von 35 min, die Bahn ist rammel voll, wenn man auf dem letztem Drücker in die Bahn einsteigt, kann man sich nurnoch mit einer Sitzplatz im Unterem Bereich zufrieden geben wobei man sehr schnell Rücken Probleme bekommt. Die Frage ist warum kann ich nicht 1 min vor Fahrantritt in den Zug einsteigen ohne Probleme zu bekommen eine Sitzplatz zu bekommen wo man einigermaße vernüftig sitz. Man Bezahl für eine Monatskarte viel Geld und muss sich den mit so etwas zufrieden geben. Nich ganz fair oder? Wenn dann die DB noch Verspätung hat kommt das große Chaos, man verpasst die Strassenbahn kommt zuspät zur Arbeit und wird komisch angeguckt vom Chef.

Fazit ist man braucht die Bahn um ein wenig güstiger von A nach B zu kommen und muss auch wenns schade ist Probleme einfach mit einplanen.

magnet

Fairenough - 13. Nov, 10:55

ähm,

dann steig doch einfach nicht auf den letzten Drücker ein (so wie viele andere Pendler auch). Die Rückenprobleme bekommst Du mit Stärkung der Rückenmuskulatur und Sport in aller Rege in den Griff, die Sitze der Bahn sind eigentlich unter gesundheitstechnischen Gesichtspunkten vorbildlich. Immerhin bekommst Du ja noch eine Sitzplatz. Wo ist Dein Problem?
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