Noch findet sich im Netz nur die offizielle Verlautbarung des Gouverneurs der Region Kerman.
Die Seite Netzzeitung bietet einen guten Schlagzeilen-Überblick der wichtigstens Zeitungen.

Sieht verdammt übel aus! Ersten Nachrichten zu Folge kam es zu einem heftigen Erdbeben in Bam, einer historisch bedeutenden Stadt in der Provinz Kerman im Süden des Iran.

Persische Zeitungen (in englisch und persisch) im Weltnetz

Der dritte Teil des Berichtes über die Iranreise wird noch etwas auf sich warten lassen. Deswegen hier eine kleine Vorwegnahme: Die Fahrt nach Abyaneh führte auch an Natanz vorbei. Diese eher unbedeutende Stadt wird mehr und mehr berühmt. Im schon erwähnten stern wurde mal wieder berichtet, wie sich viele Spezialisten mit dieser Stadt befassen, deren Satellitenbilder auswerten, Analysen aufstellen. Es geht um die Nuklearanlage in der nähe der Stadt. Stolz vermelden die Spezialisten, dass es sich wohl nicht um eine Anlage zur Begrünung der Wüste handelt, sondern um eine Fabrik zur Urananreicherung. Naja, dafür gibt man also Millionen aus. Als ich an der Anlage vorbeifuhr, sagte der Fahrer mir, ich solle hier keine Photos machen, denn das hier ist eine Nuklearanlage. Ganz ohne Satellit und hyperstudiertem Spezialist konnte ich also herausfinden, um was es sich bei der Anlage handelt. Und das die Iraner ein Atomwaffenprogramm betreiben, ist im Land ein offenes und nicht ungeliebtes Geheimnis. Eben einfach die Reaktion eines Staates gegen mögliche Präventivkriege.

Heute bekam ich eine nette Courielle aus Tehran. Freund Hama schickte noch ein paar Bilder vom Ausflug auf den Damavand. Per Post versteht sich. Bin schon gespannt. Natürlich, ich habe es nicht anders erwartet, hatte der Kollege sich schon mächtig schlau gemacht über den Stromausfall in Italien. Weiss er doch, wo ich arbeite. Er beschrieb das Theater nach der Dunkelheit recht passend:
Die Italiener schieben es auf die Franzosen und die Franzosen auf die Schweizer und die Schweizer auf eine Tanne.
Tja, die kann sich am Schluss natürlich nicht mehr wehren ;-)
Doch lacht man nicht nur andernorts über die gigantischen Stromausfälle in den Industrienationen. Man atmet auch auf. Besonders im Iran sieht man die hausgemachten Probleme des Westens mit Erleichterung. Zerbröckeln doch zunehmend und geradezu atemberaubend schnell die Systeme, die sich angeschickt haben, die Welt zu verbessern, ohne das die es eigentlich will.

It was a little bit strange to touch down in Tehran. The international airport was quit dark and the infrastructure was far away from the modern Dubai hub. So we had to leave the plane again over the stairs. After busses took us to the immigration I was remembered to the arrival in Kairo. The building looked quit similar. Inside fear was growing a little bit. How would it be to immigrate into a fundamental state? It was ... easy. Showing the passport, a stamp for 50 days and it was over. I was officially in the Islamic Republic of Iran. The baggage claim was much more time intensive than the border officer. It took quit a while till I had my bagpack. But it was here (I was impressed because the transfer time in Dubai was really short) and this was important. Beside the baggage claim one of the Iranian banks had a office and so I was able to change my first 100 € bill. I got nearly 1 million Rials. This is nearly a small mountain because the biggest Iranian bill is only 10,000 Rials worth.

Before I arrived in Tehran I was studying the Lonely Planet very carefully. The plane was said to arrive before 4 am. This meant that I needed a plan for the coming day. After a lot of reading and thinking I decided to visit Kashan first. I wanted to take the train to Kerman, but it was leaving only every two days. This would meant for me to stay one day in Tehran. My travel guide mediated not a impressive picture of the Iranian capital so I decided myself against the train and for the bus. Later I thought I can take the train back from Kerman. The plan was perfect. It was said to me that in the terminal should be a taxi office but before I found it a Iranian was standing beside me. He was offering a ride to the bus terminal. It is maybe the same everywhere on the world: Don't trust a taxi driver on the airport! For sure he was taking me to the bus terminal but for an astronomical price at least for him: Afterwards he was 10 € richer. He was for sure not working anymore on this day or week. Later at the bus terminal he offered me a ride to Kashan for 10 €. Crazy! For me it was quit clear that this was the last money I gave to him. The Bus to Kashan costed 2 Dollars for a Westerner. At least he helped me to get one. For this he waited at the terminal exit. The bus stewards are always looking for guests so it is no problem to jump onto a bus from everywhere.
After the flight during the night I was really tired. So I slept a little bit in the bus. Qom was passing by. In the plane I decided not to visit this holy town. I needed first some time to get familiar with this total different culture. To start with the second holiest city of Iran would be not a good idea, I thought. During the ride a Imam was sitting beside me. He was a young one and quit interested to talk with me. Unfortunately he was only able to speak Persian. So the smalltalk was quit difficult. But it worked. He was coming from Tehran. There he was training martial arts (quit popular in Iran) and proudly he presented me his awards. He was as well travalling to Kashan. When we arrived there he gave me a 100 Rial bill with some engravings on it. It was somehow symbolic. Maybe a small thank you for talking with him. He helped me as well to get a Taxi to the hotel I had choosen. A very good one for Iranian circumstances with western toilets for 30 Dollars. It was a little bit expansive but the manager was able to speak English and this helped me to organise a tour on the next day to Abyaneh.

After a short sleep I was keen to discover Kashan. The town is quit famous for the Fin Gardens (Bagh-é Tārīkhī-yé Fin). The garden is not big but a very nice place for some hours. After strolling around some time in the hot and dry city it is really enjoyable to sit below trees and listen the water flowing beside the small trails.

In the garden are some wells which are covered by beautiful small domes. Like so much buildings in Iran they are under renovation but even then the constructions kept their charme.

Another interesting place is the Shāhzadeh-yé Ibrahīm. This small mosque is for sure worth a visit. They take no entrance fee and the location a little bit away from the busy main street is peaceful.

There it is possible to see a wall and a small tower built with straw and mud. This building material was and is very important in Persia.

It was a tough day and the real Persian dinner in the Dellpazir restaurant was well earned. Here I encountered my first Wellcome sign. This wrong spelling is quit popular. I was really happy when I was lying in my bed and reading Lord Gamma. The next day would be tough as well. So sleeping was important to regenerate.

Am 23. Juli 2003 sollte meine Reise in eines der von den USA auf die Achse des Bösen gesetzten Länder beginnen - der Iran wartete auf mich. Nachmittags um 15:45 hob die Airbus A330-200 der Emirates Richtung Dubai ab. Der Flug von Zürich in das berühmte Wüstenemirat sollte ca. 5 Stunden dauern. Ich war recht gespannt auf den Shooting Star unter den Fluggesellschaften. Viel wurde schon geschrieben und gesagt über die Airline, die wohl bald in der Lage sein wird, das gesamte Scheichtum im Notfall evakuieren zu können, ohne auch nur ein Flugzeug zweimal einzusetzen. Meine Begeisterung hielt sich jedoch in Grenzen. Das Interieur der Maschinen war zeitgemäss und das Personal professionell, doch fehlte einfach das Flair einer etablierten Lufthansa oder der untergegangenen Swissair. Nur wird man sich an diese neue Fluggesellschaft gewöhnen müssen und eben das Beste daraus machen. Der Flug zum Drehkreuz Dubai war so angenehm wie es eben in der Holzklasse (Economy) möglich sein kann. Trotz allem war ich heilfroh, als die Maschine wieder gelandet war und ich meine Beine austreten konnte. Der Flughafen Dubai scheint aus allen Nähten zu platzen. Die gigantische Airbus-Flotte der Emirates zusammen mit den anderen Fluggesellschaften vor allem aus der Golfregion haben die Kapazitäten der Terminals schon längst ausgeschöpft und so wurde der Flieger aus Zürich professionell auf dem Vorfeld mit Bussen entladen. Die Luft war wie eine Wand. In dem Scheichtum herrschen standardmässig wesentlich höhere Temperaturen als bei uns diesen Sommer und das merkt man besonders dann, wenn man eine wunderbar klimatisierte Maschine über eine Treppe verlässt. Meine Klamotten habe ich schon vorsichtshalber auf den Iran angepasst. Lange Hosen, Hemd und ein Sacko, alles wie gewohnt schwarz. Zum Glück gibt es keine Mitternachtssonne in Dubai! Der Aufenthalt im Dubai Airport war auf ca. eineinhalb Stunden festgelegt. Die Maschine aus Zürich erreichte das Scheichtum um 23:50. Der Weiterflug war auf 1:15 angesetzt. Es blieb also sehr wenig Zeit, den prächtigen Flughafen zu studieren. Die Scheichs lieben Prunk und Luxus und das merkt man auch im Terminal. Für ein solch kleines Land wirken die Gebäude total überdimensioniert. Und natürlich dürfen auch die Luxus-Mercedes nicht fehlen. Zuviel Konsum für meinen Geschmack und so war ich froh, als die Maschine gen Tehran ge-"boarded" werden konnte. Am Gate konnte ich mich dann schon etwas darauf vorbereiten, was mich denn den nächsten Monat erwarten würde: Die Frauen waren schon grösstenteils verschleiert. Auf was habe ich mich da nur eingelassen!

Vielen Dank für die netten Grüsse. Bin ab heute wieder in der Schweiz. Im Iran hat alles geklappt mit dem Pass, auch wenn es eine irrsinnige Rennerei war. Dazu aber später mehr. Der Damavand ist auch geschafft. Soll heissen, dass mein aktueller Höhenrekord damit bei 5671 Metern liegt. War eine echt heftige Schufterei und brachte einer ordentliche Höhenkrankheit inkl. dicken Lippen mit sich. Hat sich aber in jeder Hinsicht gelohnt. Dazu aber auch später mehr. Gibt einiges Interessantes zu berichten aus diesem recht isolierten Land. Positives, Negatives und Anekdoten. Wünsch Euch viel Spass mit den einzelnen Beiträgen.

Yes yes yes ... it is the August 11th, I'm getting 30 years old and my weblog had no update since a long time. The reason for the last was not the account of Iranian internet cafes. The Farsi people have a lot of them (but the most are damn slow). No. The reason is my passport which got feet in a coach heading for Bam. Yes. I lost my most important document. Today I think I would be a valuable adviser to the Pentagon, because I know now nearly every ministry in Tehran. Great. But I'm lucky. The Persians are really friendly and they help me a lot. Without them I think it would be impossible to get out of this country again ;-)

Dass sich die Mullah-Regierung des Irans die letzten Jahre ganz schön auf dem Holzweg befand, merken sie jetzt sogar selbst. In einem kürzlich verabschiedeten Gesetz erlauben sie den Exiliranern die doppelte Staatsbürgerschaft. Da scheint wohl jemand gemerkt zu haben, dass man nur mit beten auch keine knapp 80 Millionen ernähren kann. Kehrte doch die Intelligenzia seit der Revolution Persien in Massen den Rücken. Schlaue Erkenntnis die für Theokraten sogar erfreulich früh kommt (man denke nur an die Entwicklungsgeschichte unserer Kirche - war trotzdem nicht als Lob gemeint). Jetzt müssen die Herren Badetuch-Um-Den-Kopf-Wickler-Weil-Man-Zuviel-Total-Recall-schaute nur noch begreifen, dass man bevor man Atombomben bastelt erstmal den bettelnden Frauen mit ihren hundert Kindern auf der Strasse eine Zukunft bietet. Aber da hat wohl immer noch jemand den Traum, der schon ein kleiner Österreicher hatte. Nur das eben keine kleinen Arier über die Erde wandern sollen sondern Bettlakenträger mit Katzenbuckel.

Hurra ich lebe noch, wurde noch nicht gesteinigt, ausgeraubt oder von sexuell ausgehungerten laufenden schwarzen Handtüchern belästigt. Nur warum darf ich hier keine Madels anreden. Die sehen teilweise echt supersüss aus. Schon alleine um das zu ändern sollte man eigentlich das Regime wechseln.