Filme

19
Jun
2004

Kamelfilm

Jawohl! Ich hab ihn gesehen! Den Kamelfilm. Und ich wurde nicht enttäuscht. Er war echt gut.
Als ich The Company in Zürich besuchte, sah ich den Trailer zu diesem Streifen. Sofort war ich verliebt in die Bilder, die Menschen, die Klamotten und vor allem die Kamele. Was ich damals noch nicht wusste: Beide Filme, The Company und Die Geschichte Vom Weinenden Kamel passen hervorragend zusammen. Beiden ist die Machart gemeinsam: Die Kamera verfolgt stinknormales Alltagsgeschäft einfacher Menschen. Die Fiktion erscheint extrem real, schon fast dokumentarisch, doch ist es wohl grossteils inszeniert. Das macht beide Filme etwas mühsam, der Reiz ist nicht offensichtlich, sondern muss erst gefunden werden. Sprich man sollte nicht müde in die Vorstellung gehen ;-) Es gibt keinen durchchoreographierten Spannungsbogen, der einem mitfiebern lässt. Stattdessen gibt es ein extrem exotisches Ambiente, welches durch sein blosses Dasein fasziniert.
Ein paar Zeilen vorher verwendete ich das Wörtchen stinknormal. Das ist in beiden Fällen nicht ganz richtig. Beide streben auf einen für die Akteure aussergewöhnlichen Höhepunkt entgegen. Der Drachentanz in The Company oder eben das Geigenspiel im Kamelfilm. Die Kamelmutter soll ihr verstossenes weisses Fohlen wieder annehmen. Dazu versuchen die Nomaden, dass Höckertier zum Weinen zu bringen. Rührend.
Was mich faszinierte an dem Film war natürlich die extreme Weite der Mongolei. Sie kommt im Film schon recht eindrücklich rüber. Dazu die eigentlich Stars des Films: Kamele. Die Tiere haben was und man bekommt geradezu unbändige Lust, mal eines zu reiten.
Die Mongolei hat diesen Film als nationalen Beitrag für den Oscar eingereicht. Verständlich. Ist doch der Film eine Liebeserklärung an ein fast vergessenes Land im Nirgendwo.

19
Mai
2004

Whale Rider

Witi Ihimaera sagt in unseren Breiten wohl nur wenigen etwas. Down under in Neuseeland sieht das etwas anders aus. Dort geniesst der Autor recht hohes Ansehen und seine Bücher sind Bestseller. Kein Wunder also, dass sein Buch Whale Rider unter gleichem Namen verfilmt wurde. Ich kenne das Buch "noch" nicht, doch seit dieser Woche bin ich ein bisschen Fan des Films. Warum? Dazu geht man erstmal auf die Flash-Ausgabe der offiziellen Homepage
Whale Rider Homepage
und geniesst Bilder und Musik. Lust auf mehr?
Gefühlvolle Filme? Ich liebe sie! Tränen? Warum nicht, sie tun nicht weh. Und so bekam ich am Ende des Whale Riders feuchte Äuglein, als die Maori endlich mit ihrem Boot in See stachen, um die alten Prophezeiungen zu erfüllen.
Der Film war einfach schön. Die Handlung ist sicher nichts Weltbewegendes. Die kleine Pai überlebt ihre Geburt als einzige. Mutter und Zwillingsbruder sterben. Nun hätte aber gerade der Bruder neuer Häuptling des Maori-Stammes werden sollen. So will es die Tradition. Der Grossvater ist verbittert und sein Sohn sucht nach dem Tod seiner Frau das Weite um zu vergessen. Die Tradition des Stammes scheint auf der Kippe. Grossvater Koro wird so eine Art Vater der kleinen Pai, die von ihrem Vater nach Paikea, dem Walreiter benannt wurde. Doch wird diese Freundschaft immer wieder belastet von der Tradition, die für Koro alles ist. Pai identifiziert sich durchweg mit ihrem Volk, lernt die Gebräuche und die Kults. Doch Koro kann nicht über seinen Schatten springen und sie als neuen Häuptlingsanwärter zu akzeptieren und auszubilden. Erst als sie den Wal reitet erkennt Koro, dass sie die Auserwählte ist.
Hört sich etwas nach Der Wüstenplanet an ;-) Aber nur ein bisschen. Die Geschichte ist im Film sehr liebevoll erzählt, der Maori-Stamm wächst einem schnell ans Herz. Die vollschlanken Rauhbeine mit extrem weichem Herz sind einem sofort sympathisch, Keisha Castle-Hughes als Pai spielt umwerfend und die Gegend um Gisborne bietet eine eindrucksvolle und für Neuseeland typische Kulisse. Dazu kommen noch die ungewohnten Maori-Bräuche.
Fazit: Anschauen, geniessen, heulen, Buch lesen, nach Neuseeland fliegen und auf der Nordinsel nicht das Ostkap vergessen ;-)

14
Mai
2004

Perfect Strangers

Gestern bekam ich von Jacqueline, meinem wirklich guten Geist hier in Singapur, zwei Karten für den Eröffnungsfilm des New Zealand Film Festival Singapore 2004: Perfect Strangers.
An dieser Stelle erstmal ein dickes Merci!.
Das New Zealand Film Festival in Singapur reicht schon weit zurück und die Filmauswahl ist wie aus dem Programm ersichtlich nicht übel. Nur gehört Perfect Strangers nicht zu den Perlen. Der Streifen beginnt zwar recht vielversprechend (Psychopath entführt Frittenverkäuferin auf seine abgelegene Insel), doch schon bald verfängt er sich in einer abstrusen Story, deren Sinn man im besten Willen nicht mehr erkennen kann. Offensichtlich hatten die Macher viel zu viel Ideen und viel zu wenig Zeit. Da musste dann schliesslich alles rein. Ergebnis waren seichte Gewässer und nicht wie zu erwarten tiefe Abyssale. Interessante Ideen wurden zwar angedeutet (der einzige, der weiss, wie man zurück in die Zivilisation kommt, liegt nach einer Messerstecherei im Sterben) doch nach kurzer Zeit aprupt abgewürgt. Extrem schade eigentlich, denn das Szenario um Greymouth auf der westlichen Südinsel Neu Seelands ist perfekt (auch wenn es da nirgends eine solche Insel gibt). Für mich war sie eine der schönsten Gegenden, weil viel Natur und etwas abseits der Touristenströme.

Superlativen

Menschen scheinen es zu brauchen wie Verdurstende in der Wüste Wasser: Superlativen. Das Buch der Rekorde scheint immer noch beliebt zu sein. Und Filme scheinen sich nur dann gut zu verkaufen, wenn sie grösser und teurer sind. Besser? Werde mal schauen, ob Troy wirklich mehr bieten kann, als CGI-Schlachten. Schon vorab gibt es massenhaft Schrottkommentare: In SF-Radio wurde die Schlacht als die grösste der Menschheit beschrieben - Superlativen sind anscheinend so schön, dass man sich keine Gedanken mehr macht, was für Dünnschiss man von sich gibt.

6
Mai
2004

Mission Impossible?

Grins - der Reichstag als MI3 Location? Das wäre ja mal was. Schade: Es sind nur wenige Minuten mit der Kuppel im Hintergrund geplant. Viel besser wäre es doch, wenn Mr. Held Cruise in den heiligen vier Wänden der deutschen Nation einem deutschen Fiesling die Gurgel umdrehen würde. Deutschland als Schurkenstaat in einem Hollywoodstreifen. Eigentlich so verlockend, dass der Herr Thierse doch bitte ja sagen soll. Übrigens ist der Artikel recht nett geschrieben ;-)

23
Apr
2004

Kill Bill Vol. 2

Es ist wieder Zeit für ein wenig Schwertkampf.
Noch bei Erscheinen des letzten Herr der Ringe Teils wollten ihn einige fanatische Fans killen. Doch Rüdiger Suchsland ist trotzdem immer noch fleissig am kritisieren:
Kill Bill Vol. 2 Kritik
Der Streifen muss ihm wohl durchaus gefallen haben.

19
Feb
2004

The Butterfly Effect

Besucht am Samstag, den 14. Februar, im Hamburg Pavilion, Lexington, Kentucky.
Vorstellung um 22:10
Preis: $7.75
Nettes Filmchen, welches irgendwie an Final Destination erinnert. Warum bloss?

30
Jan
2004

The Company

Robert Altmans neuestes Werk ist ein recht realer Einblick in das Leben und Arbeiten des "Joffrey Ballet of Chicago". Als ich zuvor die Kritiken in der IMDB anschaute, war ich etwas vorsichtig. Die Wertung war extrem niedrig. Allerdings war das Feld eigentlich nur auf 10 (super) oder 1 (extrem mies) verteilt. Ein Film also, der das Publikum regelrecht polarisiert. Nun wo gehöre ich jetzt hin. Vermutlich bin ich einer der wenigen, die die Wertung immer noch eher in die Mitte setzen würde. Die Balletszenen faszinieren wirklich. Vermutlich grinst jeder, der mich kennt, wenn ich sage, dass sie mir gefallen haben und dass ich förmlich auf die Blaue Schlange gewartet hab. Doch es war so. Andererseits ist eine Handlung fast nicht existent. Hier kann man die Schwäche als auch die Stärke des Films sehen. Oder aber man erkennt hier eine Zerissenheit, wie man sie in etwa in modernen Geschichtssendungen sieht, die schon lange mehr sein wollen, als Erzähler und Realbilder verquickt mit Interviews.
Die Handlung, die Altman einfügte ist gleich vorneweg nicht wichtig und sie gibt dem Film leider keinen rechten Zusammenhalt. Er wäre wohl mit einer "echten" Dokumentation besser bedient gewesen. So fasziniert neben den wirklich erstklassigen Tanzszenen eigentlich nur Malcolm McDowell als Boss der Company. Die mit der Scream-Trilogie bekannt gewordenen Neve Campbell bleibt recht blass. Was erwartet man auch. Es ist das reale Leben und die grösste Katastrophe ist der Bänderriss einer Tänzerin.
Für Balletfans sicher ein absolutes Muss. Jemand, der auch mal gerne über seinen Horizont hinaus schaut ist der Film sicher ebenfalls empfehlenswert. Alle anderen: Nicht reingehen - ist nichts für Euch ;-) ... es sei denn Ihr geht ins Arthouse Alba, Zürich, und geniesst den herrlichen Trailer zur Geschichte vom weinenden Kamel. Wau - wo läuft der Film???

18
Jan
2004

The Last Samurai - Schizophrenie auf Amerikanisch

Wieder einmal dürfen wir Geschichte light konsumieren. Dieses mal sind die Samurai dran - japanische Kämpfer mit einem strengen Ehrenkodex. Einmal mehr wird fleissig schwarz-weiss gemalt. Auf der einen Seite die bösen Invasoren, auf der anderen Seite perfekte Samurai, die sich gegen eine unschlagbare Kraft erheben, um ihre Traditionen zu bewahren. Dazwischen gibt es dann noch ein paar Gestalten, die beide Seiten kennen: Der Kaiser und der amerikanische Captain, welcher sich anschickt, die kaiserlichen Truppen zu formieren und später den Samurai zuläuft. Dabei bringt der Kriegsheld und anfänglich notorische Säufer Nathan Algren etwas fertig, was selbst heute den wenigsten Japanbesuchern gelingen dürfte. Er integriert sich in gut einem halben Jahr in eine der konservativsten Gruppen Japans. Dazu sag ich mal: Unrealistisch. Aber "Life is easy" in dem "good old America". Wieso soll es dann auch nicht in Übersee so sein ;-)
Der Film wirkt trotz seiner Länge extrem oberflächlich. Man bekommt fast gar nichts mit von der Geschichte des Kaiserreichs, von den Kriegen zwischen den einzelnen Warlords und was für eine Rolle darin die Samurai spielten. Alles was man sieht ist eine absolut reine Kriegerklasse. So einen Eindruck vermag man vielleicht noch Kinder zu vermitteln, ein Erwachsener sollte jedoch Erfahrung genug gesammelt haben, um zu wissen, dass es so eine Klasse nicht gibt.
Der technische Aspekt des Filmes ist noch wesentlich frustrierender wie der geschichtliche. Nichts Neues im Westen. Hollywood trabt auf der Stelle, kaut ewig die gleichen Schlachtengemälde durch. Mut zu was Neuem findet sich nur bei dem massiven Einsatz von Untertiteln. Den Fauxpax, alle Samurai im breiten Englisch reden zu lassen, hat man sich zum Glück nicht geleistet. Wenigstens an der Synchrofront ein wenig Realismus.
Die Schwertkämpfe sind eine einzige Enttäuschung. Keine Spur von Eleganz, von Gefühl und Gespür für interessante Kameraeinstellungen. Stattdessen stumpfsinniges Haudrauf vermischt mit spritzendem Blut. Keine Gefahr also für Yu Shu Lien und Jen Shu in Wo Hu Cang Long. Wer kämpferische Eleganz sucht ist mit dem Zweikampf dieser Damen wesentlich besser bedient.
Fazit: Den Film kann man sich schenken. Es gibt keinen Grund ihn anzusehen: Japanische Geschichte? Fehlanzeige! Gute Kampfszenen? China, Tai Wan und Hong Kong bieten wesentlich besseres! Schöne Bilder? Einmal Mount Taranaki (ja, er ist drin ;-) ), der Rest kommt aus der Retorte (Drehort Neuseeland brachte dem Streifen optisch nicht viel, was verwundert, wenn man sich den Herrn der Ringe anschaut). Gibt es eigentlich was Positives? Wer gerne im Kino heult, bekommt dafür am Schluss ordentlich Gelegenheit dazu.
Alternative: Samurai-Filme aus Japan, z. B. Akira Kurosawas Meisterwerk Shichinin no samurai. Da weiss man, was man hat. Und schliesslich ist ja Tradition gut und die Moderne schlecht ;-)
Die Aussage des Films fasziniert. Während sich die Grossmacht USA anschickt, die Welt in ihrem Sinne zu formen, wird genau das im Film am Beispiel Japan als negativ herausgestellt. Es scheint, als ob die USA an einer heftigen Schizophrenie leiden ;-)

25
Dez
2003

Kulturrevolution

Ein dunkler Fleck in der Chinesischen Geschichte über die auch heute immer noch nicht geredet werden darf im Reich der Mitte. Für Filmemacher ist eine kritische Betrachtung der Kulturrevolution nicht einfach. Nichts desto trotz ist ein Film über diese Geschehnisse bei uns angelaufen. Laut ersten Informationen soll er aber nicht allzu düster sein. Mit Sicherheit schön anzuschauen:
Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
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Skaif Yomonul

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