Filme

22
Dez
2003

20
Dez
2003

Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs

Es war absehbar. Mit der Veröffentlichung des dritten Teils der Herr der Ringe Saga bekam auch der ewige Streit zwischen Tolkien Fans und Gegnern neuen Zündstoff. Eine Kritik von Rüdiger Suchsland an dem Film entfachte in dem dazugehörigen Telepolis-Forum ein wahres Feuerwerk an Kommentaren. Ein Einwurf meinerseits, den Kritiker nicht einfach zu verdammen, folgten bis zu dem Zeitpunkt, als ich die Diskussion abbrach, knapp 30 Einträge. Offensichtlich handelt es sich hier nicht mehr nur um einen Film. Das ist eindeutig Religion und viele Anhänger sind wohl schon Opfer totaler Verblendung.
Eigentlich wollte ich nicht diskutieren. Aber dann tat ich es trotzdem. Es war keine gute Idee. Beinahe hätte es einer der Forumsteilnehmer geschafft, mir den Film zu vergällen. Auf dem weg zurück in meine Wohnung erstand ich am Kino eine Karte. Da der Donnerstag schon recht ausgebucht war, bekam ich nur einen recht schlechten Platz in der zweiten Reihe. Allerdings durfte ich mich auf eine Warteliste schreiben lassen. Falls eine der reservierten Karten nicht abgeholt werden würde, könnte ich den Platz bekommen. Eine sehr weise Entscheidung, wie sich kurz vor Beginn des Films herausstellen sollte. Genau genommen bekam ich letztendlich den besten Platz des gesamten Saals ;-) Der Service des neuen Trafo-Kinos in Baden konnte durchaus überzeugen.
Ich wollte den Film unbedingt in der Schweiz anschauen. Eidgenossen wissen wohl warum. Im Gegensatz zu Deutschland ist Filmsynchronisation nicht üblich. Nur die wenigsten Streifen werden in einer Synchro-Fassung aufgeführt. Die sind meist für Kinder gedacht. Es ist kein Geheimnis, dass Synchronisationen massiv an Qualität verloren haben. Mit wenigen Ausnahmen (z. B. der hervorragende Findet Nemo) ist es heute schon fast eine Qual deutsche Versionen anzuschauen. So nutzte ich die Chance und gab mir den letzten Herrn der Ringe in der Schweiz. Die Untertitel genügten völlig und da man sich nicht über miese Synchronsprecher aufregen musste blieb das ganze Augenmerk auf dem Film.
Wie ist der nun? Gute Frage! Nach über 200 Minuten war ich erst einmal erschlagen im wahrsten Sinne des Wortes. Der Film ist visuell einfach zu viel. Sind die Olifanten auch noch so schön und die Heere auch noch so gigantisch, irgendwann will man einfach nicht mehr. Das Auge konnte nicht mehr folgen. So war der Film für mich nicht deswegen gut, weil Jackson die US-amerikanischen Maximen Grösser und Mehr massiv bediente. Die kleinen Momente des Films berührten mich. Interessanterweise sind das auch genau die Abschnitte, die mich schon in dem Buch faszinierten. Allen voran wäre da Frodo und sein dunkler Schatten Gollum zu nennen. Hier verwischt das ansonsten sauber getrennte Gut und Böse. Es einfach gesagt wirklich spannend. Nicht ganz so pathetisch wie erhofft aber immer noch ergreifend spielt Miranda Otto die Rolle der Eowyn. Starke Frauen. Da schlägt bei mir das Herz sofort höher. Kein Wunder also, dass ich die kämpferische Walküre genoss und lange nur einer Szene entgegenfieberte: Die Begegnung mit dem Hexenkönig. Leider war die dann recht flott vorbei. Schade – trotzdem eine starke Frau, die ich versuche im Auge zu behalten.
Abseits vom allgemeinen Heldengetue bewegt sich Boromirs und Faramirs Vater Denethor. Der Konflikt zwischen ihm und dem ungeliebten Sohn Faramir wurde leider vernachlässigt. Keine Gänsehaut spürte ich. Hier wurde eine Chance verspielt. Bleibt zu hoffen, dass es sich mit dem obligatorischen Director's Cut bessert.
Schön dagegen ist Minas Tirith. Als Gandalf hinauf zum Palast ritt konnte ich mich an der wunderschön gestalteten Stadt nicht satt sehen.
Und der Rest? Die Szenen am und nach dem Vulkan waren noch schön aber leider waren mir die Schlachtszenen zuviel. Es mag ja Buch-konform sein aber wie will ein Auge diesem Gemetzel noch eingermassen folgen können. Für mich war es unmöglich. So fühlte ich mich am Schluss recht erschlagen. Leider, denn Jackson hat bis ganz am Schluss Tugend bewiesen: Der Abspann war der schönste den ich seit langem gesehen hab. Wer den nicht anschaut ist selber schuld.

18
Dez
2003

Dumm und Dümmer

Mr. Suchsland, Filmkritiker, hat sich Freunde gemacht. Seine Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs - Kritik kommt im dazugehörigen Forum gar nicht gut an. Da hat manch einer sogar Lust auf Lynchjustiz. Und das wegen einer Kritik an einem schon lange umstrittenen Stoff. Das Forum zeigt recht schön, wie kritikfähig manch einer ist. Mir persönlich gefällt Kritik oft auch nicht. Aber sie brachte mir bis jetzt mehr als manches Lob. Ich dachte nochmals nach und oft war mir später die Bauchentscheidung sogar peinlich. Dem Kritiker Suchsland bin ich sogar sehr dankbar - seine Rezessionen brachten mir einige Filme näher, die ich ansonsten nie beachtet hätte, die aber trotzdem extrem gut waren. Da wäre als Beispiel Mononoke Hime zu nennen. Suchsland machte es sich bei der Die Rückkehr des Königs Kritik nicht einfach. Hätte er, dann würde da nicht eine ellenlange Abhandlung stehen, sondern nur: Schlachtenepos mit fragwürdigen Dialogen für Fans mit viel Zeit. Das hätte wohl auch genügt. Stattdessen begründete Suchsland seine Meinung und da hat er, wie immer bei HdR-Fans, in ein Wespennest gestochen. Kritik kann da manch einer nicht ertragen. Irgendwie fühlen sie sich beleidigt, wenn einer ihren Geschmack etwas anzweifelt. Auch ich werde mir den Film anschauen, fühle mich aber von Suchsland nicht im entferntesten angegriffen. Wieso auch. Seine Kritik ist gerechtfertigt und wichtig. Wird doch der HdR-Erfolg eine wahre Flut an eintönigen Phantasie-Epen nach sich ziehen. Und müssen doch manche aus ihren Phantasiewelten in die harte Realität zurückgeholt werden.

Findet Nemo

Leichte Unterhaltung hätte ich am besten gleich bei Finding Nemo suchen sollen, anstatt ahnungslos in den Film De Tweeling zu gehen. Der neue Pixar-Film ist herrlich. Sicher ist die Geschichte nicht der Renner. Vater sucht seinen verlorenen Sohn - das kennt man schon aus einigen Filmen. Nicht jedoch so lebendige Charaktere aus dem Computer. Wirklich jeder animierte Akteur kann voll überzeugen. Pixar hat sich da in jeder Hinsicht selbst übertroffen. Und dann muss man natürlich noch die deutsche Synchronisation erwähnen. Man darf ohne zu lügen sagen, dass sich Disney (da gehören die Pixar Studios schliesslich hin) immer noch extrem viel Mühe macht mit Synchronisationen. Sowas wie der eingedeutschte Findet Nemo kenne ich eigentlich nur aus Urzeiten des Films. Vom Titel bis zu den einzelnen Charakteren wurde liebevollst synchronisiert. Das Sahnehäubchen dabei sind die Haie Hammer und Hart, gesprochen von Erkan und Stefan. Na wenn das nicht geil ist ;-)

15
Dez
2003

De Tweeling

Was leichtes sollte es sein - am Samstag, den 13. Dezember, Vortag zum Dritten Advent. Und Die Zwillinge hörte sich ja auch recht harmlos an. Pfeifendeckel! Ben Sombogaart verfilmte mit De Tweeling den gleichnamigen Bestseller von Tessa de Loo. Und der ist definitiv nicht leicht. Noch in jungen Jahren werden die eineiigen Zwillinge Anna und Lotte nach dem Tod ihrer Eltern getrennt. Beide leben danach voneinander abgeschirmt. Anna auf einem Bauernhof in Deutschland und Lotte bei einer gut betuchten Familie in Holland. Während sich Lotte nach ihrer Genesung wieder voll dem Lernen und den Künsten widmen kann, muss Anna Schwerstarbeit auf dem Hof leisten. Die Pflegeeltern erklären sie für schwachsinnig, um sie nicht an die Schule schicken zu müssen. Erst nach einem heftigen Übergriff des Pflegevaters kommt sie unter die Obhut von Nonnen. Nach einer hauswirtschaftlichen Ausbildung verdient Anna sich als Dienstmädchen. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg treffen sich die beiden Schwestern wieder. Zu diesem Zeitpunkt trennen die beiden aber schon Welten. Lotte erfreute sich einer humanistischen Erziehung. Anna jedoch durfte lange nicht zur Schule und kam schon früh mit der nazistischen Ideologie in Berührung. Für sie erschien der Führer und seine Politik in einem positiven Sinne und auch dessen antisemitischen Ansichten finden sich bei Anna wieder. Für Lotte ist das ein gewaltiger Schock.
Die Entwicklung zweier Geschwister in zwei total gegensätzlichen Gesellschaften ist die Stärke des Films. Waren die beiden in Jugendjahren noch ein Herz und eine Seele, so trennen sie Welten bei Kriegsbeginn. Der Film will uns also an diesem drastischen Beispiel zeigen, wie gross der gesellschaftliche Einfluss auf die Erziehung von Kindern ist und zu welchen Extremen er führen kann.
Leider fehlt dem Film jedoch eine Tiefe. Vieles wird nur kurz angeschnitten. Da will man z. B. Anna sterilisieren, weil sie offiziell als schwachsinnig gilt. Sowas kam in der Tat vor, doch in diesem Film wirkte es nur aufgesetzt. Die Pflegeeltern Annas gaben nicht viel mehr her als eben die barbarischen Bauern. Hier wäre etwas mehr Charakterisierung gut gewesen. Sind sie doch prägend für das Leben Annas. "Besser" in dieser Hinsicht kommt die Pflegefamilie Lottes weg. Hier bekommt man eine recht gute Einsicht in ihre Leben.
Der Film ist für seine recht ordentliche Länge (135min) einfach überladen. Schon die drei Zeitebenen schlucken wahnsinnig viel Zeit. Dann kommt noch dazu, dass man versuchte, soviel Grausamkeiten des Krieges als möglich einzubasteln (der Film zeigt keine Greueltaten direkt, die Grausamkeiten werden sehr subtil - der Brief aus Ausschwitz, die Rücksendung der persönlichen Utensilien - angedeutet). Im Falle des Naziregimes kann man damit eigentlich gar nicht mehr aufhören. Und so wurde viel nur angedeutet. Hier wäre weniger wesentlich mehr gewesen.
Gut war hingegen Nadja Uhl. Sie spielte recht überzeugend das Naivchen Anna. Und sie macht natürlich auch einiges optisch her. Gut war auch, dass der Film zweisprachig gedreht wurde (deutsch - holländisch). Man sollte versuchen eine unsynchronisierte Fassung anzuschauen.
Im Grossen und Ganzen ein guter Film aber absolut kein Highlight. Dazu kommt, dass das Thema Drittes Reich einfach aufgebraucht ist. Sicherlich ist die Intension des Films löblich, doch zumindest scheint bei mir diese ewige Wiederholung abzustumpfen. Um es ganz extrem auszudrücken: Das Thema ist ausgelutscht. Der Europäische Film sollte zu neuen Ufern aufbrechen und versuchen, dort etwas zu bewirken. Das Schwelgen in der Vergangenheit wird unsere Probleme in der nahen Zukunft nicht lösen können.

10
Dez
2003

Franka my dear!

Gestern abend in Johannes B. Kerner Talkshow konnte man sie mal wieder sehen, die Dame mit dem symphathischsten Lächeln Deutschlands. Franka Potente - die Rothaarige aus Lola rennt - hat es wohl bei einem kurzen Intermezzo in Hollywood belassen und wiedmet sich jetzt wieder mehr den Kopf- denn den Bauchfilmen. Irgendwie verständlich. Passt sie doch mit ihrem Naturell absolut gar nicht in das Mekka der Filmindustrie. Sie scheint die ganze Sache wesentlich intelligenter anzugehen, als viele ihrer Kollegen. Wirft man einen Blick auf ihre Filmographie stellt man fest, dass sie recht fleissig an vielen Produktionen mitarbeitet, von denen einige kleinerer Natur sind. Die Vorgehensweise, die Franka an den Tag legt, hat sich schon einmal ausgezahlt. Nach dem Erfolg The Mask tauchte die schucklige Cameron Diaz erstmal unter. Sie wirkte bei einer Vielzahl kleiner Produktionen mit, von denen einige recht gut waren, nur um Jahre später wirklich erfolgreich zu werden. Nun, was die Cameron kann, kann wohl für unsere Franka nicht so schwer sein. Ich drück ihr auf jeden Fall mal die Daumen.

7
Dez
2003

Master and Commander

Filme mit und über Schiffe gehören zu meinen Favoriten. Es war also gar keine Frage: Master and Commander musste ich mir anschauen. So nahm ich mir gestern die Zeit und gab mir den Streifen im Frauentor Ravensburg. Geschickterweise spielte er natürlich im miesen Saal 3. Das der immer noch genutzt wird ist an für sich schon eine Frechheit. Jedes Heimkino aus dem Aldi bietet mehr. Dazu kommt die schwachmatische Cineparc-Werbung und Zuschauer, die es mal wieder schaffen, genau nach Beginn des Streifens in einen schon recht vollen Kinosaal zu wackeln (wieso kann man einen Saal nicht schliessen, sobald der Projektor angworfen wurde - ich verstehe es nicht). Das man als Besucher eines Films von den Studios als vermeintlicher Verbrecher behandelt wird, versteht sich ja von selbst. Anders kann ich den frechen Spruch zu Beginn des Filmes nicht deuten. Das einzig Gute: Die übliche Schweizer Pause in der Mitte eines Films (und sei es auch ein Kurzfilm), um die Eiskasse zu füllen, hat sich in Deutschland noch nicht eingebürgert. Das wurde aber mit der deutschen Synchronisation erkauft. Wieso hört sich eigentlich Russell Crowes Synchrostimme wie weichgespült an?
Zum Film: Nett aber nicht wichtig. Mehr gibt es nicht zu sagen. Wieso auch! Wurde ja mal wieder fleissig kopiert und zusammengeschnitten. Recycling guter alter Seekriegsfilme. Dazu ein paar CGI-Gimmicks. Das ist Filmwirtschaft heute. Die sollten eigentlich froh sein, dass dafür überhaupt noch jemand Geld ausgibt oder sich sogar die Mühe macht, den Schrott abzufilmen.
Will man einen guten Film über die vergangenen Seefahrerzeiten sehen, dann sollte man sich Moby Dick holen. Da hat man wenigstens noch etwas Anspruch.

15
Nov
2003

Das Wunder Von Bern

Anschauen ist Pflicht - auch für Nichtfussballer und Schweizer. Schönes Stück Zeitgeschichte, dass noch etwas länger hätte sein dürfen.
Übrigens so sieht ein deutscher Armageddon-Film aus ;-)

Matrix Revolutions

Kaum war der Streifen draussen, wurde er auch schon verrissen. Die netteste Kritik, die ich hörte, besagte, dass er wenigstens besser als Matrix Reloaded sein soll. Heftig. Und da bekommt man schon etwas Mitleid, denn irgendwie scheint es, als ob der letzte Matrix-Teil auch an der Kinokasse abstürzt. Wieso aber nur? Heute habe ich mir den Film im Hoyts Santiago de Chile gegeben (nett: Englisch mit spanischen Untertiteln) und ich muss sagen: Trotz einem anstrengenden Flug von ca. 15 Stunden, einer Zeitverschiebung von guten 6 Stunden und noch keinem Schlaf in der Hauptstadt Chiles, bin ich nicht verpennt im Film. Das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen. Der Film ist recht unterhaltsam und gut gemacht. Die krasse Kritik finde ich deswegen heftig überzogen. Die Kritik orientierte sich oft an dem Original-Matrix. Dieser Film schien also irgendwie innovativ. Doch ist das überhaupt der Fall? Nein! Die Idee der Matrix ist alt - gähnend alt: Trekkies kennen sie schon seit ST Next Generation (Holodeck), Deutschfilmfans seit Simulacron (übrigens kürzlich aufwendig neuverfilmt) und Leseratten dürfen sich schon seit Jahrhunderten in Alternativwelten austoben, in den alles möglich ist. Matrix innovativ? Fehlanzeige. Wieso sollen also die nachfolgenden Filme innovativ sein. Eigentlich sollen sie nur ordentlich unterhalten und das tun sie besser als viele andere Actionstreifen. Die Optik ist bei allen drei Filmen hervorragend, die Musik im dritten geradezu genial. Und die Wachowski-Brüder erkennen sogar das Problem heutiger Actionstreifen: Die Inflation. Der Zuschauer bekommt sie in der Schlacht um Zion mit, nur um am Ende auf einen Antiklimax zu stossen: Neo kämpft nicht gegen noch mehr Smiths sondern gegen einen. Das tut er aber im schönsten Dark-City-Stil. Sehr nett wenn auch nicht innovativ, aber das wurde ja schon vorher abgehandelt.
Revolutions überzeugt wie Reloaded nicht dann, wenn geklotzt wird. Die Szene auf dem Freeway in Teil 2 ist genauso langweilig anzuschauen wie der Kampf um Zion in Teil 3. Die Stärken sind die "unaufwendigeren" Szenen, z. B. die in Teil 2 hervorragende Kampfszene im Treppenhaus. Auch Teil 3 bietet solche Schmankerl: Der Kampf vor dem Club Hell oder die schon angesprochene Klopperei mit Smith. Übrigens: Man kann sich an Smith einfach nicht sattsehen. Der Mann ist und bleibt das Highlight der Matrix.
So: Genug des Lobes. Zum Kult bringt es Revolutions sicher nicht. Grund hierfür ist einfach die "Inflation". Früher heizte Indy eine gute Viertelstunde lang mit ein und demselben Mercedes-Lastwagen durch halb Ägypten. Dabei kloppte er sich mit einem Hardcore-Nazi. Der Film ist heute gerade deswegen Kult. Matrix Revolutions kann hingegen gar nicht mehr aufhören, neues Gerät in die Schlacht zu werfen. Zwei Schiffe, hunderte Kampfroboter, abertausende Maschinen-Kraken, zwei (oder waren es drei) Riesenbohrer, eine gigantische Maschinenstadt bewacht von riesigen Kampfroboter, usw. usf. Der Zuschauer wird einfach überfordert. Da wird auf jeden Fall irgendwann einmal der Zeitpunkt kommen, wo einfach nicht mehr geht. Die Frage ist nur, ob wir diesen Punkt nicht schon überschritten haben.

28
Okt
2003

Kill Bill

Vorsicht Trash! Quentin Tarantino hat es doch tatsächlich geschafft, 50 Millionen für einen Film auszugeben, der aussieht, als hätte er nur ein Budget geteilt durch 100 gehabt. Da kann man schon etwas an der Welt zweifeln: Unbekannte Regisseure beissen sich die Zähne aus, um ihre Filme einigermassen gut aussehen zu lassen ohne viel Geld auszugeben. Dann kommen die stinkreichen Kollegen und investieren enorme Summen, um ihren Filmen ein Erscheinungsbild zu geben, als ob einer der armen Regisseurschlucker ihn gedreht hat. Mir verdreht es irgendwie das Hirn, wenn ich nur darüber nachdenke, also noch keinen Sinn suche ;-) Anyway: Film ist witzig, macht Spass und ist nichts für kleine Kinder bzw. zarte Gemüter. Dabei sind es nicht die blutigen Abschlachtereien, die einen erschauern lassen. Es sind wie gewohnt die Stellen im Film, wo die Kamera nicht genau hinsieht, sprich der Zuschauer sich selbst ein Bild machen darf. Die gibt es auch in dem Streifen und machen mal wieder überdeutlich, wo die Stärken des Mediums Film liegen. Schon allein dafür darf man QT dankbar sein. Er zeigt bewusst oder unbewusst, warum Hollywood-Kino heutzutage so grottenschlecht ist. Die Ästhetik des Streifens ist durchaus als gut zu bezeichnen. Besonders der Endkampf zwischen Uma und Lucy hat es in sich. Jedoch ist der Film meilenweit von echten Schwertkampfklassikern entfernt. Wenn man den Kampf zwischen Michelle Yeoh und Ziyi Zhang im Meisterwerk Wo Hu Cang Long kennt, dann kann man über die hölzerne Uma und die amerikanisierte Lucy nur müde lächeln. Schwertkampffans sollten nicht zuviel erwarten. Kerls sollten nur Freundinnen mitnehmen, die wissen, was auf sie zukommt. Erwachsene Singles, die Tarantino mögen, From Dusk Till Dawn liebten und auch vor Trash-Filmen nicht zurückschrecken, sollten ab ins Kino.
Natürlich will ich mir einen Kommentar über die Zweiteilung des Streifens nicht verkneifen: Für mich war es recht geschickt, denn so bin ich wenigstens noch nach Hause gekommen. Just an dem Tag (letzten Freitag) krachte es nämlich im Oerlikoner Bahnhof und daraufhin brach das S-Bahn-Netz in Zürich zusammen. Mit Glück kam ich zurück nach Baden und erwischte dort den letzten Bus nach Rütihof. Die Auftrennung in zwei Teile is bei weitem nicht so nervig wie bei den neuen Matrix-Filmen. Kill Bill hat einen sauberen Abschluss und macht Lust auf Teil 2. Besuchen werde ich ihn auf jeden Fall. Nur wohl nicht mehr in der Schweiz. Zum ersten mal hat mich die obligatorische Pause richtig genervt. Nur wegen ein paar mehr Franken für Eis und den Schlotern einen schon ohnehin kurzen Film zu unterbrechen, ist frech. Besonders bei Eintrittspreisen um die 20 Franken. Da wundert es kaum, dass die Leute nicht mehr so fleissig ins Kino gehen.
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