3
Apr
2005

Schiavo-Aftermath

Rüdiger Suchsland zum Tode der Terri Schiavo.
Der Tod als die letzte Wahl des Individuums. Ein Recht, dass dem Menschen oft noch von Kirche und Staat vorenthalten wird. Obgleich der Tod Terri Schiavos damit nicht vergleichbar scheint, geht es doch genau darum.

2
Apr
2005

Hunde

Die Zeit über den Foltertod von Zahra Kazemi
Hunde, die man nicht totschlagen darf:
Als führende Politiker der Schah-Regierung im Jahr 1979 ohne Gerichtsverfahren exekutiert wurden und weder Intellektuelle noch politische Organisationen oder die Öffentlichkeit protestierten, wurde die Saat der Gewalt gelegt und die Welle von Hinrichtungen in den Gefängnissen Ende der Achtziger vorbereitet.
Und so versucht man sich im schwarzen Humor:
Wir sind sogar bereit, Chamenei aus unseren eigenen Taschen zu bezahlen, wenn er bloß geht.
Ein vernichtendes Urteil über einen machtgeilen Hund, der es dazu noch wagt, seine Taten als göttlicher Wille zu bezeichnen.
Im Umfang der Wikipedia-Einträge über Ali Khamenei und Zahra Kazemi zeigt sich, wenn die Öffentlichkeit mehr schätzt.

1
Apr
2005

Jaja

Jau jau - ist mal wieder erster April
Spass haben darf man an Fasnacht, getrauert wird am Volkstrauertag und gescherzt wird am 1. April. Immer alles schön nach Gesetzbuch in der BRD.

Hitlers Volksstaat

Zeilen, die Angst machen - Auszug aus dem Buch Hitlers Volksstaat von Götz Aly beim Perlentaucher
Das Buch bestätigt, was viele bis heute nicht wahrhaben wollen: Ganz Deutschland hat sich an dem Massaker Zweiter Weltkrieg beteiligt. Das System war schlicht auf Krieg und Massenmord programmiert. Angst macht, wie beliebt sich ein barbarisches Regime beim Volk machen kann, wenn es die Diskussion der Demokratie über Bord wirft. Gerade hier muss das System Demokratie lernen. Versinkt die deutsche Politik im Ewigen Konsens könnten Rattenfänger leichtes Spiel haben.

29
Mrz
2005

Six Feet Under

Lang hat es gedauert bis ich endlich einmal die Staffel-1-Box von Six Feet Under angeschaut hab. Im 24-Rausch ging die zeitgleich gekaufte HBO-Serie regelrecht unter. Hier in Neuseeland ist es mir endlich gelungen über den Pilotfilm hinauszukommen. Und mir blieb beinahe die Luft weg. So eine geniale Serie habe ich lange nicht mehr gesehen. Die Mischung aus Ambiente (Leichenbestatter-Geschäft), extrem guten Schauspielern, Beobachtungsgabe, witzigen Einfällen, Lebensweisheiten und Surrealität ist eine Wucht. Die Handlung errinnerte mich sofort an das eigene Irrenhaus daheim. Hier haben die Autoren echte Geschichten aus dem Leben geschrieben. Dann die Eröffnungsszenen jeder Folge: Leute sterben alle möglichen unterschiedlichen Tode: Vom plötzlichen Kindstot bis zum Schweinemixer-Unfall ist alles dabei. Dabei beweisen die Autoren skurilen Humor aber auch extreme Feinfühligkeit. Wie reagieren Angehörige auf den Tod? Wie wird er verarbeitet? Eine Thematik, um die man sich gerne drückt, die aber letztendlich jeden angeht. Die Surrealszenen sind teilweise echte Augenweiden. Besonders erwähnt sei hier das Zusammentreffen Nathaniel Fischer junior mit Herrn Tod, Frau Leben und seinem Vater im Beginn der zweiten Staffel. Wau! Die quicklebendige rundliche Negermama als Inbegriff des Lebens. Das passt. Der Tod fleissig Zigarre qualmend. Dazwischen der Vater, der so anders ist als wie in die Kinder in Erinnerung hatten. Sie spielen natürlich um alles. Und dann bekommt Frau Leben extreme Lust auf Herrn Tod! Manch einer mag glauben, dass Amis prüde sind. Derjenige sollte sich mal diese Serie antun. Von Prüderie ist hier keine Spur mehr zu sehen. Da latscht schon mal der nackte Ex-Lover durchs Zimmer, ohne das die Kamera ganz brav nur bis zur Taille schaut.
Die Serie ist wirklich ein Hammer. Selten wurde ich so positiv überrascht. HBO hat hier wirklich erwachsene Unterhaltung geschaffen. Etwas wovor viele Filmstudios Angst zu haben scheinen. Nachdem ich mit Staffel 1 fertig war, stürmte ich regelrecht das Videogeschäft um Staffel 2 zu kaufen.

Lebenslügen

Es ist schon ein Thema für sich: Rauchen. In Deutschland wird es verteidigt wie ein Grundgesetz-Artikel. Nun, ich rauch auch mal ab und zu. Diese Freiheit nehm ich mir. Doch muss ich Rücksicht nehmen, denn nicht jeder mag den Blauen Dunst. Und zu Recht: Rauch stinkt, Rauch ist unangenehm in der Lunge, Rauch schädigt die Lunge, Rauch versaut Klamotten, usw. und das eben nicht nur beim Raucher. Will man in Deutschland Nichtraucher besser schützen, dann kann man sich sicher sein, dass man massive Kritik erntet. Gerade erst sieht man das an den Schulen, wo Lehrer und Schüler zusammen gegen die Nichtraucherschule vorgehen! Argumente für Nichtraucherzonen werden gekontert mit: Dann rauchen Raucher eben woanders aber nicht weniger. Stimmen solche Argumente?
In Neuseeland ist Rauchen in jeglichem öffentlichem Gebäude verboten. Dazu gehören auch Restaurant und Kneipe. Zigaretten-Automaten können nur benutzt werden, nachdem sie vom Barpersonal freigeschaltet wurden (Schutz Minderjähriger). Eine Schachtel Zigaretten kostet immer über 10NZD (gute 8 Franken). All diese Massnahmen haben offensichtlich Erfolg: Ich hab noch nie so wenig Leute rauchen sehen wie hier in Neuseeland. Schlechte Karten also für Raucher. Ihre Argumente sind einfach nur gelogen.

Sehnsucht

Ein altmodischer Analog-Barometer in einem modernen Kontrollraum kann schon seltsame Gefühle wecken. Auf der einen Seite ein liebevoll zusammengebauter Apparat. Auf der anderen Seite eine schnell zusammengeschraubte und billig programmierte EGATROL, die ganz nebenbei recht grosse Probleme zu haben scheint, Ambientbedingungen exakt zu messen ;-)

28
Mrz
2005

Rache ist süss

Grossmächte sind arrogant. Z. B. ist es für sie selbstverständlich, Atomwaffen zu besitzen. Nur ist das eben so eine Sache. Die netten Dr. Tods bauen immer noch ausgefeiltere Bomben und die wollen von waffengeilen Militärs getestet werden. Doch wo testet man einen 20-Megatonnen-Vorschlaghammer? Sicher nicht in Frankreich, Schottland oder Nevada. Die Kinder der netten Wissenschaftler und Generäle könnten ja Leukämie bekommen. Also verseucht man eben mal kurz den Pazifik. Da wohnen ja nicht viele und die, die doch so blöd sind und im Nichts wohnen wollen, haben ja eh nichts zu sagen. Also testete auch die Grand Nation fleissig Waffen, die in einem realen Konflikt sowieso nicht eingesetzt werden können. Und als Neuseeland die Frechheit besass, die Rainbow Warrior auf ihren Protestfahrten in ihren Häfen einlaufen zu lassen, wurde eben diese mal schnell vom französischen Geheimdienst versenkt. Die Beziehungen froren ein. Heute scheinen Atomtests vorerst der Vergangenheit anzugehören. Auch vergisst man schnell. Doch irgendwie spukten mir diese Sachen gerade heute wieder im Kopf rum. Wieso? Weil ich gerade fleissig Geld aus der französischen Staatskasse (ALSTOM-Gehalt) in Neuseeland verschwende. Sozusagen Reparationen für die Arroganz. Da macht Wasting Money so richtig Spass ;-)

Die Pflicht ruft

Im Aussendienst hört man es immer wieder: Daheim ist es doch am schönsten! Zumindest von denen, die zu Hause geblieben sind. Diese Ansicht stimmt nicht. Es ist eine Ausrede für die Daheimgebliebene, sich eben nicht an der Diaspora zu beteiligen. Einmal draussen stellt man schnell fest: Eigentlich gibt es viele bessere Plätze auf diesem Planeten, interessantere Orte, um zu verweilen. Da spielen viele Elemente rein. Hier in New Plymouth stelle ich tagtäglich fest, dass das Meer für mich ein entscheidender Faktor ist. Meine persönliche Lebensqualität steigt ungemein, wenn nebenan das Wasser rauscht. Da vergisst man auch schnell die Last, die die Kriegsgeneration mal schnell auf ihre Nachfolger abgeladen hat. Ein ganz dickes Minus für ein Leben in Deutschland. Wie soll man das auch aushalten. Eine Generation macht eindeutig scheisse, steht dafür aber nicht gerade. Sie schiebt die Schuld ab auf ein paar wenige schwarze Schafe und eben auf ihre Kinder. Für die Unfähigkeit, Schuld zu tragen, kassiert sie dann noch dicke Pensionen. So etwas macht das Leben daheim zur Last. Und das jetzige Getue, die Schuldigen auch noch als Opfer darzustellen, setzt dem ganzen noch die Krone auf. So wird einem daheim das Leben zur Qual gemacht. Und so ist meine Heimkehr nichts anderes als eine Pflichtveranstaltung. Sozusagen übernimmt man Verantwortung für etwas, dass andere nicht verantworten wollen. Übrig bleibt ein Traum von echter Freiheit, die den Amis oder Kiwis schon ein deutliches Stück näher ist als unserereins. Nicht weil uns die Nähe verweigert wird. Nein, wir wollen sie ganz einfach nicht.
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Skaif Yomonul

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